Prädiabetes durch Nutzung von E-Zigaretten

Erhöhtes Risiko für Prädiabetes durch E-Zigaretten

Die Ergebnisse einer neuen großen Datenanalyse zeigen, dass der Konsum von E-Zigaretten das Risiko für die Entstehung von Prädiabetes erhöht. Die Nutzung von E-Zigaretten hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Die neue Erkenntnis macht deutlich, wie viele Menschen sich unbewusst einem erhöhten Risiko für Prädiabetes aussetzen.

In einer aktuellen Untersuchung unter Beteiligung von Fachleuten der Johns Hopkins University wurde festgestellt, dass der Konsum von E-Zigaretten eindeutig mit einem erhöhten Risiko für Prädiabetes verbunden ist. Die Studienergebnisse wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „American Journal of Preventive Medicine“ publiziert.

Immer mehr Menschen entwickeln Prädiabetes

In den letzten Jahren hat die Anzahl an Menschen mit Prädiabetes laut den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) bereits deutlich zugenommen. Und es wird geschätzt, dass bis zum Jahr 2030 mehr als 470 Millionen Menschen auf der ganzen Welt eine Diagnose von Prädiabetes erhalten haben werden. Prädiabetes bezeichnet eine Vorstufe von Typ-2-Diabetes.

Gesundheitliche Auswirkungen von E-Zigaretten

Die Daten einer großen, landesweit repräsentativen Erhebung in der US-Bevölkerung liefern nun wichtige Erkenntnisse über die gesundheitlichen Auswirkungen von E-Zigaretten auf das Risiko, Prädiabetes zu entwickeln, so das Team.

Um den Zusammenhang zwischen E-Zigarettenkonsum und Prädiabetes festzustellen, analysierte das Team Daten aus dem Behavioral Risk Factor Surveillance System (BRFSS) für die Jahre 2016 bis 2018. 50,4 Prozent der Teilnehmenden hierbei waren Frauen.

Es stellte sich heraus, dass neun Prozent (mehr als 66.000 Menschen) der insgesamt 600.046 befragten Personen aktuell E-Zigaretten nutzten und über eine Diagnose von Prädiabetes berichteten.

Außerdem ergab die Analyse, dass Menschen, welche E-Zigaretten nutzen, häufiger risikoreiche Faktoren des Lebensstils aufweisen. Zusätzlich zeigte sich bei diesen Personen auch ein schlechterer selbstbezogener psychischer und physischer Gesundheitszustand als bei nicht-rauchenden Menschen.

Nutzung von E-Zigaretten nimmt zu

Die Nutzung von E-Zigaretten und die Prävalenz von Prädiabetes haben in den letzten zehn Jahren stark zugenommen. Die Feststellung, dass sich E-Zigaretten in Bezug auf Diabetes ähnlich auswirken wie herkömmliche Zigaretten, ist wichtig für die Behandlung von gefährdeten Personen, betonen die Forschenden.

„Unsere Studie hat einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Prädiabetes-Risiko und dem Konsum von E-Zigaretten gezeigt“, so Studienautor Dr. Shyam Biswal von der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in einer Pressemitteilung.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass der Konsum von E-Zigaretten mit einem höheren Risiko für Prädiabetes verbunden ist, verglichen mit Menschen, welche keine E-Zigaretten nutzen oder herkömmliche Zigaretten rauchen, berichten die Fachleute.

„Wir waren von den Ergebnissen überrascht“, so Dr. Biswal. Zumal E-Zigaretten bisher als sicherere Alternative angepriesen würden, die sie in Bezug auf Diabetes jedoch nicht sind.

Verzicht auf E-Zigaretten sollte gefördert werden

Auf der Grundlage der neuen Ergebnisse sollte eine Empfehlung für die gezielte Reduzierung des E-Zigarettenkonsums ausgesprochen werden, so die Fachleute.

Zusätzlich wäre es ratsam, besonders junge Menschen über das Risiko von E-Zigaretten für Prädiabetes aufzuklären. Gerade unter jungen Menschen sei die Nutzung von E-Zigaretten stark verbreitet.

„Unsere Bemühungen zur Raucherentwöhnung haben zu einem Rückgang des Rauchens traditioneller Zigaretten geführt. Angesichts dieser Informationen ist es an der Zeit, dass wir unsere Bemühungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit verstärken, um den Verzicht auf E-Zigaretten zu fördern“, resümiert Dr. Biswal hinzu. (as)