Schwangere Frauen sollten keinen Thunfisch essen.
(21.10.2010) Da Thunfisch oft Blei, Quecksilber und Cadmium belastet ist, sollten Schwangere, Stillende und Kleinkinder grundsätzlich nur geringe Mengen von Thunfisch verzehren, so eine Aussage in der aktuellen Ausgabe des österreichischen Verbrauchermagazins "Konsument".
Schwermetallbelastung in allen Proben
Die Untersuchung des Vereins für Konsumenteninformation (VKI), der das Testmagazin „Konsument“ herausgibt, haben gezeigt, dass bei dem Verzehr von Thunfisch nicht nur in Bezug auf die verarbeiteten Arten Vorsicht geboten ist. In allen untersuchten Thunfischproben wurde Blei und Cadmium nachgewiesen, wenn auch stets unterhalb des zulässigen Grenzwerts. Bei Cadmium werden die zulässigen Grenzwerte jedoch bis zu 72 Prozent ausgeschöpft. Nicht unproblematisch, da das Element im Verdacht steht, eine krebserregende Wirkung zu haben.
Für die Gesundheit ist allerdings vor allem die Quecksilberbelastung der Thunfische ein echtes Problem. Zwar werden auch hier die Grenzwerte bei keiner Probe überschritten, doch das giftige Schwermetall reichert sich mit der Zeit im Körper an. Daher sollten Risikogruppen wie Schwangere, Stillende oder Kleinkinder nach Ansicht der Fachleute generell keine größeren Mengen Thunfisch verspeisen. „Auch wenn es überrascht: Hier greift man besser zur Dose als zu frischem Thunfisch. Denn hauptsächlich werden kaum mit Quecksilber belastete Thunfischarten wie Skipjack und Gelbflossen-Thun sowie kleinere Fische eingedost", betonte Ernährungswissenschaftlerin vom VKI, Birgit Beck gegenüber dem „Der Standard“. Zudem wurden in den Proben teilweise stark erhöhte Histamin-Werte nachgewiesen. Diese liegen ebenfalls noch innerhalb der Grenzwerte, „wer an einer Histamin-Intoleranz leidet, sollte Thunfisch aber dennoch lieber meiden. Schon kleine Mengen Histamin können zu pseudoallergischen Reaktionen führen.", so die Ernährungswissenschaftlerin vom VKI.
Viele Thunfischarten vom Aussterben bedroht
Ebenfalls problematisch, nicht aus gesundheitlichen Aspekten sondern aus Sicht des Naturschutzes, ist die Verarbeitung teilweise stark bedrohter Arten und der Beifang in den Netzen der Fischer. Da die Angabe der verarbeiteten Thunfischarten ebenso wie die Angabe des Fanggebiets freiwillig ist, sieht „Transparenz für Kunden (…) mit Sicherheit anders aus", erklärte der Nachhaltigkeitsexperte vom VKI, Peter Blazek. Der Fachmann ergänzte: „Konsumenten sollten zumindest die Möglichkeit haben, sich für den Konsum von weniger stark gefährdeten Thunfischarten zu entscheiden. In puncto Kennzeichnung ist aus unserer Sicht daher noch Handlungsbedarf gegeben." Thunfisch ist eine der am stärksten gefährdeten Fischarten, wobei sich die Jahresproduktion trotz sinkender Bestände in den vergangenen 50 Jahren auf rund fünf Millionen Tonnen verzehnfacht hat. (fp)
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