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Sepsis-Zentrum Jena wird mit 24 Millionen Euro für weitere fünf Jahre gefördert

Fabian Peters
Verfasst von Fabian Peters
30. August 2015
in News
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Jenaer Forscher wollen Langfristprognosen von Sepsis-Patienten verbessern
Das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) Sepsis und Sepsisfolgen (Center for Sepsis Control and Care, CSCC) am Universitätsklinikums Jena erhält vom Bund eine Förderung von 24 Millionen Euro, um die Erforschung der gefährlichen Blutvergiftung weitere fünf Jahre voran zu treiben. Jedes Jahr treten in Deutschland mehr als 175.000 neue Sepsis-Fälle auf. Fast jeder dritte Betroffene stirbt an den Folgen der Erkrankung.

Rund 30 Prozent der Sepsis-Patienten sterben an den Folgen der Erkrankung
Eine Sepsis, im Volksmund als Blutvergiftung bezeichnet, entsteht, wenn das Immunsystem mit einer Infektion durch Bakterien oder Pilze nicht fertig wird und schließlich eigene Körperstrukturen wie Organe angreift. In der Folge kann der Patient ein (multiples) Organversagen erleiden und sterben. Häufig müssen die Betroffenen umgehend intensivmedizinisch versorgt werden, um die Entzündungsreaktion rasch einzudämmen. Dabei kommen insbesondere Antibiotika zum Einsatz, wobei immer häufiger (multi-)resistenter Keime Ursache der Infektion sind, was die Behandlung wesentlich erschwert.

Um diese gefährliche Erkrankung besser zu erforschen und neue Therapiemöglichen zu entwickeln, erhält das CSCC 24 Millionen Euro für weitere fünf Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. „Geplant ist, 3000 Patienten mit schwerer Sepsis und septischem Schock von der Intensivstation ausgehend über Jahre zu begleiten und systematisch nachzuuntersuchen. Diese Daten über die post-akute Phase sollen bessere Langfristprognosen und damit individualisierte Therapie und Rehabilitation ermöglichen“, berichtet André Scherag, Professor für Klinische Epidemiologie. Viele Menschen, die eine Sepsis überlebt haben, leiden lebenslang an Folgeerscheinungen. Immer wieder sind auch Kinder betroffen.

„Wir wollen uns zu einem internationalen Referenzzentrum für lebensbedrohliche Infektionen entwickeln, in dem der translationale Forschungsprozess vom Labor bis zum Krankenbett ebenso berücksichtigt werden soll wie unterschiedliche Interessengruppen, von Patienten bis zu Ärzten”, erläutert Prof. Michael Bauer, Sprecher des CSCC, das Ziel. (ag)

Autoren- und Quelleninformationen

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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