Geschlechtsverkehr mit mehr als 20 Frauen kann die Prostata schützen
30.10.2014
Viele Sexualpartnerinnen als Vorbeugemaßnahme gegen Prostatakrebs? Was etwas merkwürdig klingt, scheint laut einer Studie der Université du Québec und der Universität von Montreal tatsächlich möglich zu sein. Demnach würden Männer, die mit vielen Frauen Geschlechtsverkehr gehabt haben, deutlich seltener an einem Prostatakarzinom erkranken als diejenigen, die nur mit einer Partnerin Sex haben.
Forscher untersuchen Einfluss soziodemografischer Faktoren auf Krebserkrankung
Wer mit vielen Frauen Geschlechtsverkehr hatte, kann möglicherweise sein Prostata-Krebs im Vergleich zu monogam lebenden Männern erheblich senken. So lautet zumindest das Ergebnis einer aktuellen Studie der Université du Québec und der Universität von Montreal. Wie diese in einer aktuellen Pressemitteilung berichtet, hatten die Forscher um Marie-Elise Parent insgesamt 3.208 Männer untersucht, von denen bei 1.590 Probanden in den Jahren 2005 bis 2009 Prostatakrebs diagnostiziert worden war. Die übrigen 1.618 Männer bildeten die Kontrollgruppe, mithilfe derer herausgefunden werden sollte, durch welche Faktoren die Entstehung des Karzinoms begünstigt wird. Dabei hatten sich die Wissenschaftler vor allem auf soziodemografische Faktoren konzentriert, weswegen die Teilnehmer unter anderem auch zu ihrer sexuellen Orientierung und Gewohnheiten befragt wurden.
Je mehr Frauen, desto niedriger das Risiko für ein Prostatakarzinom
Durch die erhobenen Daten kamen die Forscher zu einem interessanten Ergebnis: Die Männer, die im Laufe ihres Lebens mit mehr als 20 Frauen geschlafen hatten, wiesen ein um 28% niedrigeres Risiko für Prostatakrebs aller Arten sowie eine um 19% verringerte Gefahr für aggressive Krebsarten auf, so die Mitteilung der University of Montreal weiter. Dabei hatte zeigte sich offenbar keine Grenze nach oben gezeigt, stattdessen könne vereinfacht davon ausgegangen werden, dass das Krebsrisiko umso geringer ist, je mehr Frauen ein Mann habe. „Es ist möglich, dass viele weibliche Sexualpartner zu einer höheren Frequenz der Ejakulationen führen, dessen schützende Wirkung gegen Prostatakrebs bereits zuvor in Kohortenstudien beobachtet worden ist", erklärte Parent.
Bei Homosexuellen hingegen umgekehrter Effekt
Dieser Zusammenhang habe den Forschern nach allerdings nur bei Heterosexuellen nachgewiesen werden können, während sich bei Homosexuellen die Situation genau gegenteilig darstelle. Hier steige die Gefahr demnach mit jedem zusätzlichen Sexualpartner, wobei die Ursachen für diesen Effekt noch nicht geklärt wären. Daher könnten Parent und ihr Team lediglich "hochspekulative" Hypothesen formulieren, um diesen Zusammenhang zu erklären: „Es könnte durch eine höhere Belastung durch sexuell übertragbare Infektionen dazu kommen, oder es könnte sein, dass Analverkehr zu körperlichen Traumata an der Prostata führt," so Parent. (nr)
Bild: Georg Sander / pixelio.de
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