Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse macht die Sorge um den Abstieg vom Arbeitslosengeld I zum Hartz IV Bezug krank.
(27.05.2010) Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse (TK) macht die Sorge um den Abstieg vom Arbeitslosengeld I zum Hartz IV Bezug (ALG II) krank. Sie stieg die Rate der Krankschreibungen bei Arbeitslosengeld I Empfängern seit Einführung der Arbeitsmarktreform Hartz IV kontinuierlich um 28 Prozent an. Somit ist jeder Arbeitslosengeld I Bezieher im Durchschnitt 22,5 Tage im Jahr krank geschrieben. Auffällig dabei ist, dass vor allem im Bereich der Psychischen Erkrankungen (Depressionen, Angstzustände) die Krankschreibungsrate drastisch angestiegen ist. Demnach stieg der Anteil aufgrund psychischer Belastungen um 44 Prozent.
Sozial- und Wohlfahrtsverbände machen vor allem die Angst vor dem sozialen Abstieg dafür verantwortlich. So sagte Ulrich Schneider gegenüber der Zeitung "Bild": "Der seelische Druck ist enorm und macht Arbeitslose und ihre Familien krank". Michael Pausder vom Sozialverband VdK sieht einen direkten Zusammenhang. "Die Zahlen zeigen einmal mehr, dass die Angst vor Hartz IV krank macht. Hier spielen vor allem die Sorge vor sozialem Abstieg und Armut eine große Rolle.", so Pausder. Nach einem Jahr Arbeitslosengeld I Bezug folgt für die meisten Menschen der Arbeitslosengeld II (Hartz IV) Bezug. Damit verändern sich auch finanzielle Beihilfen und Anforderungen für die Arbeitslosen. (gr)
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