Studie: Kaffee und Tee sind gut für das Herz.
(19.06.2010) Diese Studie könnte Kaffee- und Teetrinker glücklich machen. Regelmäßiger, moderater Konsum von Kaffee und Tee senkt das Risiko von Herzerkrankungen und schützt somit das Herz-Kreislauf-System. Das jedenfalls besagen Ergebnisse einer neu vorgestellten niederländischen Langzeitstudie. Noch gesünder als Kaffee soll Tee sein. Doch das hat andere Ursachen, als die Auswahl des Getränkes.
Laut einer wissenschaftlichen Studie der "University Medical Center" im niederländischen Utrecht schützt regelmäßiger Konsum von Kaffee und Tee das Herz-Kreislauf-System. An der Langzeitstudie nahmen insgesamt 37514 Niederländer im Alter von 20 bis 69 Jahren teil. Im Studienverlauf sind 1387 Probanden gestorben. Die Studie dauerte insgesamt 13 Jahre. Im Verlauf der Studie wurden regelmäßige Befragungen zum Konsum von Kaffee und Tee durchgeführt. Anhand dieser Ergebnisse wurden die Daten zu den aufgetretenen Herz-Krankheiten und Todesursachen verglichen. Die Teilnehmer wurden jeweils nach Konsumverhalten in 6 Gruppen aufgeteilt. Dabei wurde die Häufigkeit des Kaffee- und Tee Trinkens bemessen. Je nachdem wie viel Kaffee der Studienteilnehmer trank, wurde dieser in eine Gruppe eingeteilt. In die erste Gruppe kamen alle, die weniger als eine Tasse tranken, in die zweite kamen die Teilnehmer die mindestens eine Tasse Kaffee oder Tee tranken. In die weiteren Gruppen kamen die Studienteilnehmer, die zwei, drei oder mehr Tassen am Tag tranken. Bei der Studie wurden weitere Risikofaktoren mit einberechnet, die Herzerkrankungen wie Herzinfarkt begünstigen könnten.
Erstaunlich waren die nun vorgestellten Ergebnisse. Studienteilnehmer, die drei bis sechs Tassen Tee am Tag tranken, konnten das Herzerkrankungsrisiko gegenüber den "Wenig-Trinkern" um 45 Prozent senken. Wenn jedoch Studienteilnehmer mehr als sechs Tassen Tee am Tag tranken, lag das gesunkene Risiko nur noch bei 36 Prozent gegenüber der Vergleichsgruppe, die nur eine Tasse Tee am Tag tranken. Wer zwei bis vier Tassen Kaffee am Tag trank, konnte das Herzerkrankungs- Risiko immerhin um 20 Prozent senken.
Die meisten Teilnehmer der Studie zum Teekonsum tranken schwarzen Tee (etwa drei Viertel). Laut Forschungsergebnissen liegt in Bezug auf Herzleiden keine Beschränkung beim täglichen Teetrinken vor. Tee kann in vollen Zügen genossen werden, so die Studienleiterin. Auch beim Kaffee konnten gute gesundheitliche Ergebnisse erzielt werden. Allerdings ist die Wirkung gegenüber dem Tee deutlich geringer und es konnte beobachtet werden, dass Kaffeetrinker häufiger am Herz erkrankten, als die Teetrinker. Allerdings liege das nicht am Kaffee selbst, wie die Wissenschaftler berichten. Vielmehr seien es die Lebensweisen der Kaffeetrinker, da diese anscheinend weniger auf ihre Gesundheit achten würden. So trinken vor allem Raucher oftmals Kaffee anstatt Tee. Kaffeetrinker scheinen zudem weniger auf eine gesunde Ernährung zu achten sowie weniger Sport zu betreiben. Bei diesen gesundheitlichen Risikofaktoren steigt unweigerlich auch die Wahrscheinlichkeit am Herz zu erkranken.
Doch woran liegt es, dass sich Kaffee und Tee so positiv auf die Gesundheit des Herz-Kreislauf Systems auswirkt? Es sind vor allem die enthaltenen Antioxidantien, die sich als Oxidations-Hemmer auswirken. Antioxidantien schützen die körpereigenen Zellkerne und Zellmembrane. Antioxidantien lassen sich längst nicht nur in Kaffee oder Tee finden. So wurde nachgewiesen dass natürliche Antioxidantien sich auch in Lebensmitteln wie Knoblauch, Blaubeeren, Kohl, Brokkoli, Süßholz, Ingwer und in Naturreis sich finden lassen. Diese natürlichen Stoffe schützen nicht nur das Herz, sondern beugen auch Krebserkrankungen vor. Antioxidantien fangen freie Radikale ab und stärken zudem die körpereigene Immunabwehr. Sogenannte "Freie Radikale" sind u.a. die Ursache für den Alterungsprozesses des Menschen.
Die weit verbreitete Meinung, dass Kaffee Herzrhythmusstörungen verursache, ist mittlerweile durch eine US-Amerikanische Langzeitstuide widerlegt. Allerdings wurde ebenfalls die Annahme widerlegt, dass Kaffee munter mache. Dabei handele es sich eher um einen Gewöhnungseffekt des Körpers.
Für die Forschungsleiterin Yvonne van der Schouw ist damit bewiesen, dass sich der Konsum von Tee oder Kaffee positiv auf den Körper auswirken. “Während frühere Studien gezeigt haben, dass Kaffee- und Teekonsum das Risiko für Herzkrankheiten zu reduzieren scheinen, gab es bis jetzt keinen schlüssigen Beweis für einen Einfluss auf das Schlaganfall-Risiko oder die Gefahr einer tödlich ausgehenden Herzerkrankung”, so van der Schouw. Diese Studie habe nun den positiven Effekt auf das Herz bewiesen. (sb)
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Bild: Martin Schneider / pixelio.de
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