Akutes Untergewicht bei einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD mit einer kalorienreichen Ernährung vorbeugen.
Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), im Volksmund auch verharmlosend „Raucherhusten“ genannt, ist eine schwerwiegende und fortschreitende chronische Lungenerkrankung, die zumeist durch einen hohen und langjährigen Zigarettenkonsum ausgelöst wurde. Im fortgeschrittenen Stadium sind die Betroffenen zumeist einem massiven Gewichtsverlust ausgesetzt. In der medizinischen Fachwelt wird dieses Folgesymptom auch „COPD-wasting“ genannt. "Aufgrund der chronischen Atemwegsverengung benötigen COPD-Patienten zum Atmen etwa zehn mal mehr Kalorien als gesunde Patienten", erläuterte Prof. Dr. Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Um einem Untergewicht gegenzusteuern, ist eine bewusste und sinnvolle Ernährung notwendig.
Auch das Essen fällt COPD-Patienten zunehmend schwer
Die fortschreitende Atemnot bei COPD macht es den Patienten schwer, jede Art von Aktivitäten auszuführen. Selbst das Essen wird zunehmend zu einer sehr anstrengenden Angelegenheit. Deshalb sollten Betroffene ihren hohen täglichen Bedarf an Kalorien mit besonders kalorienreichen, aber gesunden Nahrungsmitteln abdecken. "Mengenmäßig mehr essen zu wollen, ist kaum realisierbar, wenn die Nahrungsaufnahme aufgrund zunehmender Atemnot Probleme macht", erklärt der Lungen-Experte. Stattdessen sollte ein Ernährungsplan aufgestellt werden, der reichhaltig an Kalorien ist. Das rät auch Dr. Dieter Köhler: "Stattdessen können COPD-Patienten ihren Ernährungsplan mit hochkalorischen Getränken wie reinen Fruchtsäften oder Milchmixgetränken sowie mit kleinen Zwischenmahlzeiten wie einer Avocado, einem Sahnepudding oder Nüssen anreichern."
Das bedeutet allerdings nicht, dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung missachtet werden sollte. In dem Ernährungsplan sollten sich vor allem Speisen wiederfinden, die viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe enthalten. Bei der Erstellung des Ernährungsplans können Beratungsstellen behilflich sein. Hierzu sollte der Hausarzt befragt werden, wo sich die nächste Beratungsinstanz befindet. (sb, 15.11.2010)
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Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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