Wodka-Konsum verkürzt das Leben russischer Männer
06.04.2014
Einer Studie zufolge sorgen die Trinkgewohnheiten russischer Männer für eine niedrige Lebenserwartung. Das Sterberisiko durch exzessiven Wodka-Konsum liege demnach für manche Personen bei 20 Prozent.
Mindestens ein halber Liter Wodka pro Woche
Wie die „Apotheken Umschau“ (4/2014 A) berichtet, sollen einer Studie zufolge die Trinkgewohnheiten russischer Männer die Hauptursache für deren niedrige Lebenserwartung sein. Das Gesundheitsmagazin beruft sich dabei auf eine Langzeitstudie an 151.000 Männern. Demnach haben russische Männer eine durchschnittliche Lebenserwartung von knapp 65 Jahren. Im internationalen Vergleich ist dies erschreckend niedrig. So werden beispielsweise Männer in Deutschland im Schnitt rund 77 Jahre alt. Nach ihren eigenen Angaben würden 19 Prozent der russischen Männer mindestens einen halben Liter Wodka wöchentlich trinken.
Sterberisiko durch Wodka liegt für manche Menschen bei 20 Prozent
Später hätte dann die Analyse der Sterbedaten gezeigt, dass mit der Alkoholmenge das Risiko steige, die nächsten 20 Jahre nicht zu überleben. So läge das Sterberisiko beispielsweise bei den 35- bis 54-Jährigen, die pro Woche zwischen 0,5 und 1,5 Liter Wodka trinken, den Angaben zufolge bei 20 Prozent. Das Forscherteam um Professor David Zaridze vom Russian Cancer Research Centre in Moskau hatte ihre Ergebnisse bereits vor Monaten im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlicht. Die Wissenschaftler schrieben damals: „Diese große prospektive Studie liefert weitere Beweise dafür, dass Wodka eine der Hauptursachen für das hohe Risiko eines vorzeitigen Todes russischer Erwachsener ist.“
Effiziente Gegenmaßnahmen fehlen in Russland
Bekannt ist das Problem schon seit langem, doch es fehlen bisher effiziente Maßnahmen zur Eindämmung des Alkoholkonsums in Russland. Das Nationalgetränk Wodka gehört dort quasi zum Alltag und wird dabei meist aus normalen Trinkgläsern (0,2 Liter) konsumiert. Die im Jahr 2006 durchgesetzten verschärften Alkoholkontrollen hätten lediglich einen geringfügigen Effekt erzeugt. Zu Zeiten Gorbatschows sei es dank restriktiver Ansätze gelungen, den Alkoholkonsum um 25 Prozent zu senken, doch in den kommenden Jahren schnellte der Wodka-Konsum wieder in die Höhe. Dadurch bewegte sich auch die Zahl der Todesfälle junger Männer wieder nach oben. Erneut wäre die Politik gefordert, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen. (ad)
Bild: J.Bredehorn / pixelio.de
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