07.04.2014
In Brandenburg ist die Zahl der Kinder mit Karies seit Jahren rückläufig. Verantwortlich sei dafür unter anderem die zahnmedizinische Gruppenprophylaxe. Bis zum Jahr 2020 hat sich das Bundesland hohe Ziele gesetzt.
Zahnmedizinische Gruppenprophylaxe sorgt für weniger Karies
Die Zahl der Kinder mit Karies ist in Brandenburg seit Jahren rückläufig. Im Jahr 2004 lag der Anteil von Kindern mit kariesfreien Zähnen, unter den Dreijährigen bei 77 Prozent und unter den Fünfjährigen bei 52 Prozent. Doch im Schuljahr 2012/2013 hatten bereits 86 Prozent der Dreijährigen und 65 Prozent der Fünfjährigen ein gesundes Gebiss. Für die Verbesserung sorgte unter anderem die zahnmedizinische Gruppenprophylaxe, die nach Angaben des brandenburgischen Gesundheitsministeriums intensiviert wurde und seit 2010 auch Zweijährige einbezieht.
Hohe Ziele bis zum Jahr 2020
In Brandenburg hat man sich hohe Ziele gesetzt. So sollen bis zum Jahr 2020 etwa 90 Prozent aller Dreijährigen und 80 Prozent der über fünf Jahre alten Kinder kariesfreie Milchzähne haben. Am Mittwoch tagt die Kindergesundheitskonferenz des Landes in Potsdam unter dem Motto: „10 Jahre Bündnis Gesund Aufwachsen – mehr Chancen für ein gesundes Aufwachsen aller Kinder“. Im Vorfeld dazu sagte die brandenburgische Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) gegenüber der „Märkischen Oderzeitung“: „Das Wissen über gesundheitliche Risiken von Kindern und Jugendlichen war noch nie so gut wie heute.“ Doch das Wissen müsse auch umgesetzt werden.
Milchzahn-Karies hat in den vergangenen Jahren zugenommen
Der positive Trend, der in Brandenburg festgestellt wurde, wäre auch bundesweit und in allen Altersgruppen wünschenswert. Doch erst vor wenigen Monaten hatten sich Zahnärzte-Organisationen alarmiert gezeigt wegen der Zunahme von Karies bei Kleinkindern unter drei Jahren. Demnach habe die Milchzahn-Karies in den vergangenen Jahren immer weiter zugenommen. Angesichts der Zunahme forderten Ärztevertreter deutlich frühere Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt. So sollten Kinder künftig bereits ab dem sechsten Lebensmonat, also mit dem Durchbruch der ersten Milchzähne, zur Früherkennungsuntersuchung in die Praxis kommen. Bislang sind solche Kontrollen in der gesetzlichen Krankenversicherung erst bei Kindern ab zweieinhalb Jahren vorgesehen. (sb)
Bild: Claudia Heck / pixelio.de
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