Alzheimer: Prävention möglich?
Amerikanische Forscher haben entdeckt, dass die Erkrankung Alzheimer eventuell auf eine sehr starke Immunreaktion unseres Gehirns zurückzuführen ist. Sie untersuchten die „Plaques“ genannten Ablagerungen in Hirnen von Alzheimer- Patienten.
Die Plaques sind Eiweissablagerungen in der Hirnsubstanz und sind eines der Frühwarnzeichen bei Alzheimer. Seit neuestem könnten auch Augentests helfen, Alzheimer zu diagnostizieren. Die Plaques bestehen hauptsächlich aus dem Amyloid- Beta- Proteinen. Das ist ansich nichts Neues, aber nun untersuchten der Professor für Neurologie am Massachusetts General Hospital- East, Rudolph Tanzi und Kollegen diese Eiweißstoffe und stellten Erstaunliches fest: Synthetisch hergestellte Amyloid- Beta- Proteine und Gewebeproben aus Alzheimer- Patienten hemmten das Wachstum von Erregern und Mikroben wie dem Pilz Candida albicans, Listerien, den Bakterienstämmen Streptokokken und Staphylokokken, und anderen.
Damit muss ein Umdenken erfolgen, denn bisher hatte man die Amyloid- Beta- Proteine immer nur als Abfallprodukt und quasi Ablagerung im Gehirn abgetan. Aber es könnten sich im Vorfeld starke Entzündungs- oder Immunreaktionen im Gehirn von Alzheimer- Betroffenen abzuspielen, die später zum Auftreten der Eiweisse führen. In der Naturheilkunde wurde lange Zeit die Ansicht vertreten, dass Aluminium- und Quecksilber- Ablagerungen einen Einfluss auf die Entstehung von Alzheimer hätten. Bisher konnte jedoch diese These nicht hinreichend belegt werden.
Tanzi und Kollegen, die ihre Ergebnisse im Online- Fachjournal “PLoS One” veröffentlichten, wollen nun die Prozesse hinter den Ablagerungen ergründen und damit einen Weg frei machen, dass zukünftige Therapiemöglichkeiten der Alzheimer- Erkrankung präventiv anwendbar sind.
In Deutschland sind zur Zeit etwa 700 000 Menschen von der Alzheimer- Erkrankung betroffen. Jährlich sollen etwa 120 000 neue Fälle entstehen und bis 2030 könnten es nach Schätzungen von Experten fast 2 Millionen Erkrankte in Deutschland sein. (Thorsten Fischer, Heilpraktiker Osteopathie, 04.03.2010)
Zum Weiterlesen:
Augentest hilft Alzheimer zu diagnostizieren
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.