Steht die gesetzliche Krankenkasse kurz vor der Insolvenz? Die DAK wies alle Spekulationen als "absurd" von sich.
(08.06.2010) Laut Medienberichten steht die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) angeblich kurz vor der Insolvenz. Laut der Financial Times Deutschland (FTD) verfüge die gesetzliche Krankenkasse DAK über ein angebliches Defizit von 800 Millionen Euro bis zum Jahr 2011. Allein in diesem Jahr fehlten der Kasse allein 200 Millionen Euro, so die FTD. Die Zeitung stützte sich dabei auf die Angaben von Mitbewerbern. So habe die Techniker Krankenkasse bereits die Konsequenzen einer drohenden Insolvenz der DAK "durchgerechnet", wie es hieß. Bei einer bevorstehenden Pleite müssten andere Krankenkasse die Mitglieder aufnehmen. Die DAK verlangt seit Anfang des Jahres von ihren rund 4,8 Millionen Versicherten einen Zusatzbeitrag von acht Euro.
Die DAK weist allerdings alle Spekulationen über eine finanzielle Schieflage von sich. Das angebliche Defizit von 800 Millionen Euro für das kommende Jahr "entbehre jeder realistischen Grundlage", so die DAK. "Dies ist ein durchsichtiger Versuch von Mitbewerbern, der DAK Schaden zuzufügen", fügte ein Sprecher der Krankenkasse hinzu. Nach Angaben der DAK wurde im ersten Quartal diesen Jahres ein Überschuss von rund 31 Millionen Euro erwirtschaftet. Dieser Überschuss lasse sich in einem direkten Zusammenhang mit den erhobenen Zusatzbeiträge setzen. So sei die Entscheidung einen Zusatzbeitrag von den Versicherten zu erheben, "richtig und verantwortungsvoll" gewesen, so ein DAK-Sprecher. Dem Gesundheitssystem droht allerdings im kommenden Jahr 2011 ein Defizit von 11 Milliarden Euro, da die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfond nicht ausreichen. Die Lage der gesetzlichen Krankenkasse kann also als "angespannt" bezeichnet werden. (sb)
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