Kaffee kann bei manchen Menschen Angst auslösen. Der Grund dafür könnte ein defekte Gene im Ergut sein.
(06.08.2010) Kennen Sie das Gefühl? Sie trinken ein bis zwei Tassen Kaffee und verspüren ohne Grund plötzlich ein Angstgefühl. Der Grund dafür kann ein Geneffekt im Erbgut sein, dass bei manchen Menschen nach dem Genuss von Kaffee ausgelöst wird. Entdeckt haben diesen Zusammenhang Wissenschaftler der Universität Würzburg.
Nicht alle Menschen vertragen Kaffee. Bei vielen werden Symptome nach dem Kaffeegenuss wie Herzrasen, übermäßiges Schwitzen und Schlafprobleme ausgelöst. Bei manchen Menschen tritt zudem ein plötzliches Angst Gefühl auf. Laut dem Psychiater Jürgen Deckert kann dafür bei manchen Menschen eine kleine Variante im Erbgut die Ursache sein. Trinkt man allerdings regelmäßig Kaffee kommt es zu einem körperlichen Gewöhnungseffekt und die Symptome schwächen ab.
Deckert hatte zu diesem Thema eine Forschungsarbeit in Zusammenarbeit mit einer Arbeitsgruppe um Peter Rogers von der Universität Bristol unternommen. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurde in dem Fachmagazin "Neuropsychopharmacology" veröffentlicht. Angst Gefühle durch Kaffee oder auch Tee wird laut der Arbeitsgruppe durch Veränderungen im Erbgut ausgelöst. Wir konnten zeigen, dass eine Variante im Gen des Adenosin-A2A-Rezeptors eine wichtige Rolle in diesem Prozess spielt", so Psychiater Deckert.
Im Normalfall dockt der Botenstoff „Adenosin“ in bestimmten Bereichen des menschlichen Gehirns an Rezeptoren an und löst damit eine beruhigende Wirkung aus. Ist das Rezeptor-Gen jedoch verändert, kann Koffein das Adenosin verdrängen und somit dessen beruhigende Wirkung verhindern. Die Betroffenen verspüren dann ein Angstgefühl. (sb)
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