Facebook-Nutzer diskutieren ĂŒber Farbstoffe in Aufstrich von Feinkost Popp
Auf Facebook wird derzeit hitzig ĂŒber den Brotaufstrich âAlaska-Seelachsâ der Firma Feinkost Popp diskutiert. Der Grund: Darin enthaltende Farbstoffe könnte möglicherweise krebserregend sein und bei Kindern die Aufmerksamkeitsdefizit-/HyperaktivitĂ€tsstörung (ADHS) begĂŒnstigen. Den Stein ins Rollen hatte ein aufmerksamer Verbraucher gebracht, indem er einen entsprechenden Hinweis auf der Verpackung entdeckte und seinen Fund in dem sozialen Netzwerk postete.
Verbraucher entdeckt Hinweis auf Verpackung
âKann ein Brotaufstrich ADHS verursachen?â Diese Frage sorgt derzeit fĂŒr groĂe Aufregung und kontroverse Diskussionen in sozialen Netzwerken. Denn möglicherweise könnte der Brotaufstrich âAlaska-Seelachsâ von Feinkost Popp Stoffe beinhalten, die bei Kindern zu gesundheitlichen BeeintrĂ€chtigungen fĂŒhren könnten. Das Produkt war in die Kritik geraten, nachdem ein Verbraucher einen entsprechenden Hinweis auf der Verpackung entdeckt und dies bei Facebook veröffentlicht hatte.
Wie der âSternâ berichtet, hatte Caspar Clemens Mierau auf dem Etikett im Zusammenhang mit dem verwendeten Farbstoffen Cochenillerot A den Verweis âkann AktivitĂ€t und Aufmerksamkeit bei Kindern beeintrĂ€chtigenâ gelesen und sich damit direkt an die Firma Popp gewandt. Denn der Stoff gilt als krebserregend und steht unter dem Verdacht, die Entstehung von ADHS zu begĂŒnstigen. In den USA sei der Einsatz in Lebensmitteln daher beispielsweise verboten, so Mierau in seinem Beitrag.
Studie weist mögliche ZusammenhÀnge nach
Neben dem wird laut Zutatenliste auch Gelborange S fĂŒr den Brotaufstrich verwendet, ein weiterer Farbstoff, der als fragwĂŒrdig gilt. Denn wie der âSternâ berichtet, hatte schon 2007 eine Studie der britischen UniversitĂ€t Southampton ergeben, dass ein Zusammenhang zwischen HyperaktivitĂ€t, AggressivitĂ€t und Konzentrationsschwierigkeiten bei Kindern und dem Konsum von Farbstoffen in Lebensmitteln wie Cochenillerot A und Gelborange S bestehen könnte.
Kinder nach Konsum von Farbstoff-GetrÀnken unruhiger als zuvor
Forscher um die Psychologin Donna C. McCann hatten damals das Verhalten von DreijĂ€hrigen sowie Acht- und NeunjĂ€hrigen ausgewertet, nachdem diese ĂŒber mehrere Wochen regelmĂ€Ăig FruchtsĂ€fte zu trinken bekommen hatten. Ein Teil erhielt dabei GetrĂ€nke mit Zusatzstoffen, der andere ohne. Es zeigte sich, dass die Kinder, die SĂ€fte mit Farbstoffen und Konservierungsmitteln konsumiert hatten, zappeliger waren als vor der Studie.
Dennoch warnte die Studienleiterin vor voreiligen SchlĂŒssen. âEs muss betont werden, dass die Beseitigung dieser Farbstoffe aus der Nahrung sicherlich nicht alleine die HyperaktivitĂ€t beseitigen wird […]. KĂŒnstliche Farben sind nur einer von vielen sozialen und biologischen EinflĂŒssen auf HyperaktivitĂ€t. Dennoch ist es die Meinung des Southampton-Teams, dass das Entfernen der Farben aus der Nahrung die Gesundheit der Kinder verbessern wĂŒrdeâ, so der beteiligte Professor Jim Stevenson in einer Mitteilung der UniversitĂ€t.
Hinweis muss seit 2010 auf Verpackungen deklariert sein
Auch laut der EuropĂ€ischen Lebensmittelsicherheitsbehörde âEfsaâ gĂ€be es bislang keine ausreichenden Beweise fĂŒr einen solchen Zusammenhang. Dennoch mĂŒssen Lebensmittel mit bestimmten Farbstoffen seit Juli 2010 mit der Angabe “Kann AktivitĂ€t und Aufmerksamkeit bei Kindern beeintrĂ€chtigen” gekennzeichnet sein. Entsprechend der ungeklĂ€rten Situation, reagierte auch das Unternehmen Popp Mierau gelassen auf die Anfrage des Users Mierau. Demnach bestĂŒnden zwar âgewisse Unsicherheitenâ, doch es gĂ€be keine wissenschaftlichen Belege fĂŒr ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. (nr)
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