Corona-Mutation bei Geimpften nachgewiesen
In einem Altenheim in Niedersachsen ist bei mehreren Personen die britische Corona-Mutation nachgewiesen worden. Und das obwohl die Infizierten bereits zweimal gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 beziehungsweise die durch den Erreger verursachte Krankheit COVID-19 geimpft worden waren.
Laut einer aktuellen Mitteilung des Landkreises OsnabrĂŒck hat es im Alten- und Pflegeheim St. Marien in Belm einen Ausbruch der britischen Variante B 1.1.7. des Coronavirus SARS-CoV-2 gegeben. âBei 14 Bewohnern wurde die Mutation nachgewiesen, obwohl alle Bewohner bereits am 25. Januar zum zweiten Mal gegen Corona geimpft worden warenâ, heiĂt es in der Mitteilung.
Britische Variante nachgewiesen
Aufgefallen war ein positiver Befund im Rahmen der tÀglichen Schnelltests der Mitarbeitenden am 2. Februar. Das Altenheim hat daraufhin sofort reagiert und alle Bewohnenden und Mitarbeitenden getestet.
Als dabei acht Bewohnende positive Befunde erhalten hatten, sind bei der anschlieĂenden kompletten Testung und Typisierung der Bewohnenden die 14 FĂ€lle der britischen Variante zum Ende der vergangenen Woche nachgewiesen worden.
Das gesamte Heim, alle Mitarbeitenden und deren Familien wurden unter QuarantÀne gestellt.
Zwei Spritzen erforderlich
Medienberichten zufolge sei mit dem mRNA-basierten COVID-19-Impfstoff BNT162b2 (âComirnatyâ von BioNTech/ Pfizer) geimpft worden.
Dieser Impfstoff wird in die Muskulatur eines Oberarms gespritzt. Es sind zwei Spritzen erforderlich: Die zweite Impfdosis wird drei Wochen nach der ersten gegeben, erklĂ€rt das Institut fĂŒr QualitĂ€t und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) auf seiner Webseite âGesundheitsinformation.deâ.
Etwa zwei Wochen nach der ersten Dosis hat man laut den Fachleuten schon einen gewissen Schutz gegen eine COVID-19-Erkrankung. Den vollen Impfschutz hat man jedoch erst eine Woche nach der zweiten Dosis.
Kein Hinweis auf verminderten Impfschutz
Vor allem seitdem in GroĂbritannien das mutierte Virus B.1.1.7 festgestellt wurde, versucht die Fachwelt zu klĂ€ren, ob die derzeit zugelassenen Impfstoffe auch gegen Mutationen wirksam sind.
So gehen etwa die nationalen Arzneimittelbehörden wie das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), die EuropĂ€ische Arzneimittelagentur EMA und die internationale Wissenschaftsgemeinschaft der Frage nach, âob Virusvarianten die Wirksamkeit von COVID-19-Impfstoffen beeinflussenâ, schreibt die Bundeszentrale fĂŒr gesundheitliche AufklĂ€rung (BZgA) auf ihrem Portal âinfektionsschutz.deâ.
Den Expertinnen und Experten zufolge gibt es bisher keinen Hinweis auf einen verminderten Impfschutz gegenĂŒber der Virusvariante aus GroĂbritannien. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der Ă€rztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprĂŒft.
- Landkreis OsnabrĂŒck: Corona-Ausbruch in Belmer Altenheim St. Marien: 14 Bewohner positiv auf britische Variante B 1.1.7. getestet, (Abruf: 08.02.2021)
- Institut fĂŒr QualitĂ€t und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Der Impfstoff Comirnaty (BNT162b2, Biontech / Pfizer) zur Impfung gegen Corona, (Abruf: 08.02.2021), Gesundheitsinformation.de
- Bundeszentrale fĂŒr gesundheitliche AufklĂ€rung (BZgA): Corona-Schutzimpfung: Antworten auf hĂ€ufig gestellte Fragen, (letzter Abruf: 13.04.2021), infektionsschutz.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthÀlt nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.