Wie vielfältig eine pflanzliche Ernährung ist, scheint einen größeren Einfluss auf die Gesundheit haben, als bislang angenommen. So ist eine vielfältigere pflanzliche Kost mit wesentlich besseren Gesundheitswerten verbunden, auch in Bezug auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten des King’s College London wurde der Einfluss der Vielfalt pflanzlicher Lebensmittel auf die Gesundheit untersucht. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „Nutrition Reviews“ nachzulesen.
Wie wichtig ist die Vielfalt?
Eine pflanzenbasierte Ernährung wird mit deutlichen gesundheitlichen Vorteilen wie einem reduzierten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bestimmte Krebsarten und Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht. Doch blieb bislang weitgehend unklar, welche Rolle die Vielfalt der aufgenommenen pflanzlichen Lebensmittel dabei spielt.
In der neuen Forschungsarbeit wurden nun 43 frühere Studien zum Zusammenhang zwischen pflanzlicher Lebensmittelauswahl und Gesundheitsfaktoren analysiert, um den Einfluss der Lebensmittelvielfalt zu bestimmen. Ein zentrales Problem sei allerdings die Definition dessen, was unter pflanzlicher Vielfalt verstanden wird, erklären die Forschenden.
So seien in 72 Prozent der Fälle lediglich Obst und Gemüse berücksichtigt worden, während Hülsenfrüchte, Nüsse, Vollkorn oder pflanzliche Öle außen vor blieben. Nur drei Studien nutzten laut den Fachleuten ein speziell entwickeltes Werkzeug, um pflanzliche Vielfalt strukturiert zu erfassen.
Vorteile durch Lebensmittelvielfalt
Trotz methodischer Unterschiede zeigten mehrere Studien Zusammenhänge zwischen höherer pflanzlicher Vielfalt und besseren Gesundheitswerten. Dazu gehörten günstigere Ernährungsgewohnheiten, ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bessere sozioökonomische Gesundheitsfaktoren – und in einigen Fällen sogar ein reduziertes Krebsrisiko, berichtet das Team.
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Der Ansatz, nicht nur mehr pflanzliche Lebensmittel zu essen, sondern auch möglichst viele verschiedene, gewinne in der Ernährungsmedizin zunehmend an Bedeutung und wer die Bandbreite an pflanzlichen Lebensmitteln erweitert, profitiere von einer besseren Versorgung mit sekundären Pflanzenstoffen, Ballaststoffen und Mikronährstoffen. Dies könne sich langfristig positiv auf Blutdruck, Blutfette, Entzündungswerte und das Immunsystem auswirken.
Zwar brauche es weitere Untersuchungen mit präziseren Instrumenten, die den Einfluss pflanzlicher Vielfalt gezielt untersuchen, doch sei schon jetzt erkennbar, dass möglichst die gesamte Bandbreite an pflanzlichen Lebensmitteln genutzt werden sollte. Dies umfasse Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchten, Kräutern und Gewürzen, Nüsse und Samen, pflanzliche Fette und Öle (z. B. Olivenöl) sowie auch pflanzliche Getränke (z.B. Tee und Kaffee).
Für den Alltag lässt sich festhalten: Je bunter der Teller – desto besser. Regelmäßig verschiedene Obst- und Gemüsesorten ausprobieren, Hülsenfrüchte in den Speiseplan integrieren und mit Nüssen, Samen und Kräutern ergänzen, kann der Gesundheit auf vielfältige Weise zugutekommen (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Alice C. Creedon, Vienna Hubbard, Rachel Gibson, Eirini Dimidi: Diversity of Plant-Based Food Consumption: A Systematic Scoping Review on Measurement Tools and Associated Health Outcomes; in: Nutrition Reviews (veröffentlicht 29.04.2025), Nutrition Reviews
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.