Eine abwechslungsreiche pflanzliche Ernährung kann das Risiko für Diabetes deutlich senken. Insbesondere die Vielfalt pflanzlicher Eiweißquellen scheint vor Typ-2-Diabetes zu schützen, wobei Frauen und Menschen ohne zentrale Fettleibigkeit am stärksten profitieren.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der University of British Columbia wurde der Zusammenhang zwischen der Ernährungsvielfalt und dem Risiko für Typ-2-Diabetes untersucht. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „Nature Communications“ nachzulesen.
Welchen Einfluss hat die Ernährungsvielfalt?
Die Forschenden werteten die Ernährungsdaten von insgesamt 13.937 Teilnehmenden aus, darunter auch 10.363 Personen, die im Laufe des medizinischen Beobachtungszeitraums Typ-2-Diabetes entwickelten.
Anhand der Angaben zur täglichen Nahrungsaufnahme (in Gramm) wurden fünf Diversitäts-Indizes gebildet, jeweils einer für allgemeine Lebensmittelgruppen, Gemüsearten, Fleischalternativen, tierische Proteine und pflanzliche Proteine. Anschließend analysierten die Fachleute mithilfe komplexer statistischer Modelle das Risiko, innerhalb von zehn Jahren an Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Deutlich reduziertes Diabetes-Risiko
Die Ergebnisse zeigen, dass der tägliche Verzehr von Speisen aus fünf verschiedenen Lebensmittelgruppen (beispielsweise Obst, Gemüse, Vollkorn, Hülsenfrüchte und Milchprodukte) ein um 14 Prozent niedrigeres Risiko für Typ-2-Diabetes it sich bringt, verglichen mit Teilnehmenden die täglich maximal Lebensmittel aus drei Gruppen konsumierten.
Dieser Effekt war bei bei Frauen und bei Menschen ohne zentrale Fettleibigkeit (ohne übermäßiges Bauchfett) besonders deutlich, fügt das Team hinzu.
Unterschiedliche pflanzliche Eiweißquellen
Auffällig war laut den Fachleuten zudem, dass Teilnehmende, die regelmäßig drei oder mehr verschiedene pflanzliche Eiweißquellen konsumierten, ein um bis zu 25 Prozent geringeres Diabetesrisiko aufwiesen. Ein ähnlicher, wenn auch etwas schwächerer Effekt zeigte sich bei der Vielfalt in der Gemüseauswahl.
Eiweiß aus pflanzlichen Quellen war bereits dafür bekannt, dass es einige gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Beispielsweise schützt pflanzliches Eiweiß im Alter vor chronischen Krankheiten und verbessert die Schlafqualität erheblich. Die neue Studie ergänzt die vorteilhaften Auswirkungen von pflanzlichen Eiweißquellen nun um einen weiteren Punkt.
Diversität der Ernährung wichtig
Die Ergebnisse legen nahe, dass nicht nur eine gesunde Grundernährung entscheidend ist, sondern auch die Diversität innerhalb bestimmter Kategorien eine überaus wichtige Rolle in Bezug auf das Diabetes-Risiko spielt, insbesondere bei pflanzlichem Protein, berichten die Forschenden.
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Um das persönliche Diabetesrisiko gezielt und wirksam zu reduzieren, sollte demnach auf eine möglichst abwechslungsreiche pflanzliche Ernährung und insbesondere auf die bewusste Variation pflanzlicher Einweißquellen geachtet werden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Hadis Mozaffari, Fumiaki Imamura, Rachel A. Murphy, Mahsa Jessri, Stephen J. Sharp, et al.: Protein diversity, type 2 diabetes, and effect modifiers: a multi-country prospective study; in: Nature Communications (veröffentlicht (veröffentlicht 10.05.2025), Nature Communications
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