Eine Kombination aus mediterraner Ernährung, Kalorienreduktion und moderater Bewegung scheint das Risiko für Typ-2-Diabetes um knapp ein Drittel zu reduzieren und könnte damit einen entscheidenden Beitrag zur Diabetes-Prävention leisten.
Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung von Fachleuten der Harvard T.H. Chan School of Public Health und der Universität Valencia in Spanien wurde untersucht, ob eine kalorienreduzierte mediterrane Ernährung in Kombination mit körperlicher Aktivität die Diabetesinzidenz senkt. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „Annals of Internal Medicine“ nachzulesen.
Hilfe bei dem metabolischen Syndrom?
Das Team untersuchte insgesamt 4.746 Teilnehmende im Alter von 55 bis 75 Jahren, die unter dem metabolischen Syndrom und Übergewicht oder Adipositas litten, aber zu Beginn der Studie keine Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes aufwiesen.
Die Teilnehmenden wurden von den Forschenden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Interventionsgruppe kombinierte mediterrane Ernährung mit einer Reduktion der täglichen Kalorien um etwa 600 Kalorien. Zusätzlich erhielten die Teilnehmenden professionelle Unterstützung beim Abnehmen und absolvierten regelmäßige moderate Bewegung (beispielsweise zügiges Gehen oder Kraftübungen).
Die restlichen Teilnehmenden bildeten die Kontrollgruppe. Personen in dieser Gruppe hielten sich dagegen an eine mediterrane Ernährung ohne weitere Vorgaben. Über einen Zeitraum von sechs Jahren standen die Teilnehmenden beider Gruppen unter medizinischer Beobachtung.
31 Prozent reduziertes Risiko für Diabetes
Die Datenauswertung ergab, dass Teilnehmende aus der Interventionsgruppe ein um 31 Prozent reduziertes Risiko für eine Erkrankung an Typ-2-Diabetes aufwiesen. Gleichzeitig nahmen diese Teilnehmenden durchschnittlich 3,3 Kilogramm an Gewicht ab und ihr Taillenumfang reduzierte sich um 3,6 Zentimeter.
Teilnehmende der Kontrollgruppe nahmen im gleichen Zeitraum lediglich 0,6 Kilogramm ab und ihr Bauchumfang reduzierte sich um 0,3 Zentimeter, berichtet das Team.
Vorteilhaft für die öffentliche Gesundheit
„In der Praxis hat die Ergänzung der mediterranen Ernährung um Kalorienkontrolle und körperliche Aktivität etwa drei von 100 Menschen vor der Entwicklung von Diabetes bewahrt – ein klarer, messbarer Nutzen für die öffentliche Gesundheit“, erläutert der Studienautor Professor Miguel Martínez-González in einer aktuellen Pressemitteilung.
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„Mit höchster Evidenzstärke zeigt unsere Studie, dass moderate, nachhaltige Veränderungen der Ernährung und des Lebensstils weltweit Millionen von Fällen dieser Krankheit verhindern könnten“, ergänzt der Co-Autor Dr. Frank Hu von der Harvard T.H. Chan School of Public Health.
Wer sein Risiko für Typ-2-Diabetes senken möchte, sollte nicht nur auf eine mediterrane Ernährung setzen, sondern auch die Kalorienaufnahme im Blick behalten und auf ausreichend Bewegung achten, wobei selbst moderate Aktivitäten wie beispielsweise tägliches Spazierengehen bereits einen deutlichen Beitrag leisten können. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Miguel Ruiz-Canela, Dolores Corella, Miguel Ángel Martínez-González, Nancy Babio, J. Alfredo Martínez, et al.: Comparison of an Energy-Reduced Mediterranean Diet and Physical Activity Versus an Ad Libitum Mediterranean Diet in the Prevention of Type 2 Diabetes; in: Annals of Internal Medicine (veröffentlicht 26.08.2025), Annals of Internal Medicine
- Harvard T.H. Chan School of Public Health: Mediterranean diet combined with calorie reduction and exercise may reduce risk of type 2 diabetes by nearly one-third (veröffentlicht 25.06.2025), Harvard T.H. Chan School of Public Health
Wichtiger Hinweis:
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