Alternative Heilmethoden – ein Einblick in Naturheilverfahren
Mit dem Begriff “alternative Heilmethoden” (oder auch: Alternativmedizin, Naturheilverfahren, Naturheilkunde, Komplementärmedizin, Sanfte Medizin, Ganzheitliche Medizin) werden allgemein Behandlungsmethoden bezeichnet, die andere Behandlungs- und Diagnosekonzepte als die der Schulmedizin vertreten.
Kennzeichnend für diese Heilmethoden ist die individuelle Behandlung und Betreuung von Patienten, nicht oder nur in geringem Maße auftretenen Neben- und Wechselwirkungen und die Verwendung manueller Techniken sowie von Heilmitteln und Heilpflanzen. Anders als bei schulmedizinischen Behandlungsweisen muss die Anwendung von Naturheilverfahren nicht unbedingt durch einen Arzt erfolgen, sondern wird sehr häufig auch von Heilpraktikern durchgeführt. Es findet sich in der gegenwärtigen Praxis eine Vielzahl alternativer Heilmethoden, wobei in Europa aufgrund ihrer Verbreitung Akupunktur, Homöopathie sowie Osteopathie am bekanntesten sein dürften und im Folgenden etwas näher vorgestellt werden:
Akupunktur
Akupunktur (von lat. acus = Nadel und punctio = das Stechen) ist ein Behandlungskonzept der traditionellen chinesischen Medizin. Bei der Anwendung wird mit sterilen Nadeln auf den Milimeter genau in die so genannten “Akupunkturpunkte” eingestochen, wodurch Krankheiten geheilt, Schmerzen gelindert oder das allgemeine Wohlbefinden gesteigert werden sollen. Über den gesamten Körper verteilt bestehen etwa 700 mögliche Einstichpunkte auf sogenannten Meridianen bzw. “Energiebahnen”, in denen der traditionellen chinesischen Medizin nach die körpereigene Energie – das “Qi” – fließt, welche durch das Einstechen der Nadeln beeinflusst wird. Akupunktur wird bei nahezu allen Krankheiten angewendet, insbesondere bei Rheuma, Nervenschmerzen, Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Rückenschmerzen, Müdigkeit, Stress, Sucht und Verdauungsstörungen und fördert zudem allgemein Entspannung und Konzentrationsfähigkeit. Eine Behandlung dauert normalerweise 30 Minuten, in denen zwischen einer und zehn Nadeln gestochen werden und wird entweder von Ärzten oder Heilpraktikern angewendet.
Osteopathie
Die Osteopathie ist eine alternative Diagnose- und Behandlungsmethode, die Mitte des 19. Jahrhunderts von dem US-amerikanischen Arzt Dr. A.T. Still begründet wurde und bei der mit manuellen Techniken gearbeitet wird. Das Ziel dieser Methode liegt darin durch eine Behandlung mittels spezieller manueller Techniken die körperliche beschwerdefreie Funktionsfähigkeit wiederherzustellen.
Dabei bezieht die Osteopathie Funktions- und anatomische Zusammenhänge des menschlichen Körpers mit ein. D.h. es wird angenommen dass sich Körperstrukturen (z.B. Knochen, Muskeln, Nerven) und Körperfunktionen (z.B. Durchblutung, Verdauung) gegenseitig beeinflussen und dementsprechend bei der Behandlung immer gemeinsam betrachtet werden sollten. Zusätzlich werden innerhalb der Osteopathie auch emotionale Einflüsse berücksichtigt, was aus der Annahme resultiert, dass die Ursprünge einer akuten Krankheit möglicherweise in einem völlig anderen Teil des Körpers zu suchen bzw. zu finden sind (z.B. Schulterschmerzen, die durch Stress ausgelöst werden). Diesem Verständnis vom “Menschen als Ganzes” entsprechend, beginnt eine Behandlung stets mit einem intensiven Patientengespräch. Im Anschluss ertastet der Osteopath das Gewebe und testet Bewegungsabläufe und versucht auf diesem Wege den Zugang zum Beheben der Funktionsstörung herauszufinden und Selbstheilungskräfte zu aktivieren. In Deutschland ist der Begriff “Osteopathie” nicht gesetzlich geschützt und die Ausbildung nicht gesetzlich geregelt. Eigenständig arbeiten dürfen nur Ärzte und Heilpraktiker. Bei Physiotherapeuten und Masseuren dürfen im Delegationsverfahren arbeiten. (sb, 03.02.2010)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.