Immer mehr Menschen infizieren sich in deutschen Krankenhäusern. Hauptverantwortlich sind MRSA-Bakterienstämme, die resistent gegen Antibiotika sind.
(10.05.2010) Eigentlich sollte Patienten in Krankenhäusern ihre Krankenheiten auskurieren, doch laut Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) infizieren sich rund 35.000 bis 40.000 Menschen jährlich in hessischen Krankenhäusern. Die Infektionsrate ist demnach im Vergleich zu den Jahren 2008 und 2009 um 14 Prozent gestiegen. In Isolierstationen ist die Zahl der Infektionen sogar um sechs Prozent gestiegen. Nach weiteren Schätzungen erkranken bundesweit rund 1,5 Millionen Menschen in Krankenhäusern. Davon sollen 40.000 Infektionen sogar tödlich verlaufen.
Die häufigsten und schwerwiegensten Komplikationen verursachen MRSA-Bakterienstämme (Multi- resistenter Staphylococcus aureus). Diese MRSA Bakterien sind Antibiotika Resistent und entstehen dort, wo am Meisten Antibiotika eingesetzt werden- in Krankenhäusern. Sie führen zu Hautkrankheiten, schweren Entzündungen am Herz, Lungenentzündungen und Blutvergiftungen.
Um dieser Häufung von Erkrankungen in Krankenhäusern entgegen zu wirken, empfehlen die Experten, an einem Hygienemanagement-Programm teilzunehmen. Laut der Techniker Krankenkasse beteiligen sich derzeit 100 der 170 Kliniken in Hessen. Das Programm soll zur Überwachung und Kontrolle der Infektionen dienen. Das Beste Mittel gegen Infektionen in Krankenhäusern ist nach Meinung von Experten ein häufiges Händewaschen Desinfizieren der Hände. Doch die Entstehung von Resistenzen gegen Antibiotika wird allerdings auch durch die Verwendung von Reinigungsmitteln, die sogenannte quatäre Ammoniumverbindungen (QAV) mit desinfizierender Wirkung enthalten, begünstigt. Denn die selben Gene der Bakterien, welche die QAV-Resistenz liefern, vermitteln ihnen auch die Resistenz gegen Antibiotika. (sb)
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