Laut einer Studie in den USA leiden immer mehr Schüler und Studenten an Psychischen Erkrankungen
Laut einer US Studie leiden immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene an Psychischen Erkrankungen. Zum Vergleich: Heute leiden in den USA statistisch gesehen fünf Mal mehr junge Menschen an Psychischen Erkrankungen als noch vor 70 Jahren. Die meisten Jugendlichen erkrankten an Depressionen. Als Hauptgrund für den rasanten Anstieg werden die gestiegenen Erwartungen an "materiellen Wohlstand" und vermeintliche "Schönheit" genannt. Die werdenen Erwachsenen fühlen sich immer mehr gestresst, leiden unter Angstzuständen und erleben einen immer größer werdenen Erfolgsdruck, dem sie unterliegen.
Die Ergebnisse der Befragung beruhen auf psychologischen Testverfahren der "Minnesota Multiphasic Personality Inventory" (MMPI). Die Art der Befragung wird auf der gesamten Welt am Häufigsten eingesetzt. Ende der 30er Jahre wurde die MMPI Befragung in den USA entwickelt. Die Leitung der Analyse der Befragung hatte die Prof. Jean Twenge von der San Diego State University.
Insgesamt wurden 77.576 Schülern und Studenten aus den Jahren 1938 bis 2007 befragt. Die Wissenschaftler werteten die MMPI Befragungen an 5 Hochschulen aus. Im Jahre 1938 litten 5 mal weniger Schüler und Studenten an Depressionen als im Jahr 2007. Zudem konnte ein Anstieg der Hypomanie (leichte Form einer Manie) von 5 auf 31 Prozent fest gestellt werden.
Die Forscher gehen sogar davon aus, dass die Dunkelziffer noch höher liegen wird, weil junge Menschen bereits heute zahlreiche Medikamente einnehmen, die beispielsweise gegen Depression helfen und die Grundstimmung anheben. Ein weiterer Faktor sei, dass heutzutage mehr Jugendliche über Depression berichten, als noch Ende der 30er Jahren.
Wissenschaftlerin Prof. Jean Twenge sieht als Grund einen Wandel der gesellschaftlichen Werte. Heute würden Wohlstand, geprägte Schonheitsideale und Statussymbole eine größere Rolle spielen, als noch vor 70 Jahren. Die jungen Menschen unterliegen einem ständigen Konkurrenzdruck, den sie alltäglich bewältigen müssen. Dazu käme, dass viele Eltern zu "überfürsorglich" erziehen würden. Die Kinder würden nicht mehr lernen, sich gewissen Alltagsproblemen zu stellen. (sb, 17.01.2010)
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