Ältere Erwachsene sollten regelmäßig ihren Blutdruck messen
Nur knapp die Hälfte aller Personen, die an Bluthochdruck leiden oder Blutdrucksenker einnehmen, kontrollieren regelmäßig ihren Blutdruck zu Hause. Dabei haben Studien bereits gezeigt, dass eine selbständige Kontrolle dabei hilft, das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Schlaganfall und Herzinfarkt sowie für kognitive Beeinträchtigungen und Demenz zu senken.
Forschende der University of Michigan (USA) haben im Rahmen einer aktuellen Umfrage festgestellt, dass nur 48 Prozent aller befragten Hypertonie-Betroffenen im Alter von 50 bis 80 Jahren eigenständig ihren Blutdruck zu Hause kontrollieren. Die Ergebnisse der Umfrage wurden in dem renommierten Fachjournal „JAMA Network Open“ vorgestellt.
Mehr Aufklärung über Blutdruck-Messungen notwendig
Darüber hinaus haben nur 62 Prozent der befragten Bluthochdruck-Betroffenen eine Empfehlung von einem Arzt oder einer Ärztin bekommen, den Blutdruck zu Hause zu überwachen. Dabei steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen Eigenkontrollen ihres Blutdrucks durchführen, durch einen ärztlichen Rat um das dreieinhalbfache.
Die Ergebnisse machen der Arbeitsgruppe zufolge darauf aufmerksam, wie wichtig ist es, die Gründe dafür zu erforschen, warum so viele Betroffene keine eigenständigen Blutdruck-Kontrollen durchführen und warum zu wenig Ärztinnen und Ärzte ihre Patientinnen und Patienten dazu ermutigen.
Eigenkontrollen können die Gesundheit verbessern
Würden mehr ältere Menschen eigenständig ihren Blutdruck kontrollieren, könnte dies der Forschungsgruppe zufolge deutliche Auswirkungen auf die Lebensspanne sowie auf die Gesundheit von Herz und Gehirn der Betroffenen haben.
Risiko für kardiovaskuläre Vorfälle und Demenz senken
In früheren Forschungsarbeiten wurde bereits belegt, dass eine regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks zu Hause dabei unterstützt, das Sterberisiko zu senken sowie die Wahrscheinlichkeit für kardiovaskuläre Ereignisse wie Schlaganfall und Herzinfarkt zu senken.
Darüber hinaus tragen die selbständigen Messungen dazu bei, das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und Demenzerkrankungen zu mindern.
Nur die Hälfte besaß einen Blutdruckmesser
Für die Studie wurden 1.247 Personen befragt. Alle Teilnehmenden nahmen entweder Medikamente zur Blutdruck-Kontrolle ein und/oder litten an einer chronischen Erkrankung, die eine ständige Kontrolle des Blutdrucks erfordert wie beispielsweise koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Diabetes, chronische Nierenerkrankungen oder essentieller Bluthochdruck.
Trotz vorliegender Krankheit gaben nur 55 Prozent der Betroffenen an, ein Blutdruckmessgerät zu besitzen. Unter denjenigen, die ein solches Gerät im Haus hatten, gab es große Unterschiede darin, wie oft sie ihren Blutdruck kontrollierten.
Nur rund die Hälfte der Personen, die über ein Messgerät verfügten, informierten ihren Hausarzt beziehungsweise ihre Hausärztin über die Ergebnisse der Eigenkontrollen. Einige Personen gaben sogar an, das Messgerät nie zu benutzen.
Niedrigerer Blutdruck durch Selbstüberwachung
Doch die regelmäßigen Eigenkontrollen des Blutdrucks lohnen sich. Aus Forschungsdaten geht hervor, dass eine regelmäßige Selbstüberwachung insgesamt mit einem niedrigeren Blutdruck einhergeht.
Die Forschenden sprechen sich dafür aus, dass Ärztinnen und Ärzte mehr über die Bedeutung der Eigenkontrolle bei Bluthochdruck aufklären und die Patientinnen und Patienten regelmäßig zu den selbstgemessenen Werten befragen sollten. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mellanie V. Springer, Preeti Malani, Erica Solway, et al.: Prevalence and Frequency of Self-measured Blood Pressure Monitoring in US Adults Aged 50-80 Years; in: JAMA Network Open (2022), jamanetwork.com
- Michigan Medicine - University of Michigan: More older adults should be checking blood pressure at home (veröffentlicht: 23.09.2022), labblog.uofmhealth.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.