Frühzeitige Behandlung wichtig – beispielsweise mit Radonwärme
13.06.2012
Erschreckende Zahlen: Patienten mit chronischen Schmerzen finden sich auf der Suche nach Hilfe im Schnitt in zwei Jahren in mehr als zehn Arztpraxen ein. Oftmals dauert es Monate, wenn nicht gar Jahre, bis Experten Ursachen ausmachen. Halten Schmerzen aber über Wochen und Monate an, verselbstständigen sie sich häufig und werden zu einer eigenständigen Krankheiten. Wer es nicht soweit kommen lassen will, sollte sich frühzeitig nach alternativen Methoden umsehen. Vor allem nach multimodalen Konzepten, die nicht nur schmerzende Körperteile betrachten.
Schmerzen haben heute mehr Menschen als Krebs, Herzkrankheiten und Diabetes zusammen. Oftmals liegen den Schmerzen bestimmte Erkrankungen, Verspannungen, Verletzungen oder Entzündungen zugrunde. Wem übliche Maßnahmen bei der Schmerzlinderung nicht helfen oder wer den teilweise starken Nebenwirkungen von Medikamenten aus dem Weg gehen will, findet in der Radonwärmetherapie eine gute Lösung. Das Heilverfahren beruht auf drei Wirkfaktoren: Wärme, hohe Luftfeuchtigkeit und Radon. Das tropisch-feuchte Klima erzeugt ein gewünschtes therapeutisches Fieber. „In der Folge stellen sich die Blutgefäße weit, was zu einer besseren Durchblutung und Entspannung schmerzgeplagter Muskeln führt. Außerdem verbessert das Klima die Aufnahme von Radon“, erklärt PD Dr. Bertram Hölzl, Radon-Experte und ärztlicher Leiter des Gasteiner Heilstollen. „Es regt Zellreparaturmechanismen an und aktiviert heilungsfördernde sowie entzündungshemmende Botenstoffe.“ Diese lindern lang anhaltend Schmerzzustände und begleitende Beschwerden. Durchgeführt wird sie meist in Form einer mehrwöchigen Kur in einem Radonthermalstollen. Viele Studien bestätigen diese langanhaltenden, schmerzlindernden Effekte. Darüber hinaus profitieren Schmerzpatienten von niedrigerem Medikamentenbedarf. Weiterer Vorteil: Die Therapieform gilt als nebenwirkungsarm. Krankenkassen übernehmen oft etwa 90 Prozent der Therapiekosten.
Millionen Menschen, die nicht rechtzeitig ein Mittel gegen ihre Schmerzen finden, erreichen irgendwann den Punkt, an dem der Schmerz selbst zur Krankheit wird. Ursprüngliche, körperliche Ursachen treten dann in den Hintergrund, Schmerzen aber bleiben. Dabei bilden sich Patienten chronische Schmerzen nicht etwa ein, sondern es kommt im Nervensystem zu Veränderungen: Gehirn und Rückenmark merken sich Schmerzreize, die wegen einer falschen Haltung oder eines verspannten Rückens immer wiederkehren. Es bildet sich ein Schmerzgedächtnis aus, das auch bestehen bleibt, wenn kein Schmerzreiz mehr da ist. „Deshalb sollte nicht nur eine Therapieform im Mittelpunkt stehen, sondern diese durch andere Maßnahmen ergänzt werden“, meint PD Hölzl. „So eignen sich physikalische Therapien, Massagen, TCM-Leistungen, Laboruntersuchungen, Funktionsdiagnostik, Gesundheitsberatung sowie Patientenschulung, um den Teufelskreis aus Schmerzen und Schmerzgedächtnis zu durchbrechen.“
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.