Diabetes-Behandlung: Psyche nicht vernachlässigen
Diabetes ist zwar eine Stoffwechselkrankheit, dennoch profitieren Betroffene auch stark davon, wenn sie zusätzlich zur Therapie psychologische Unterstützung erhalten. Wie ein solches Konzept aussehen kann, beschreibt ein Psychologe, der sich für die stärkere Einbindung dieser Ansätze einsetzt.
Adrian Grimshaw ist Fachpsychologe am Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen. Er hat sich auf die psychologische Betreuung von Diabetes-Betroffenen spezialisiert und berichtet, wie chronisch Kranke von einem interdisziplinären Ansatz profitieren können.
Behandlung von Diabetes ganzheitlicher betrachten
„Chronisch kranke Menschen profitieren deutlich, wenn sie von interdisziplinären Behandlungsteams versorgt werden“, betont Grimshaw. Er setzt sich für eine enge therapeutische Einbindung von Psychologinnen und Psychologen in der diabetologischen Behandlung ein. Dieses Anliegen wurde nun von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) anerkannt.
Im Rahmen der Nachwuchsförderung wurde Grimshaw bereits zur Herbsttagung im Jahr 2021 eingeladen und konnte dort sein Konzept vorstellen. Auch dieses Jahr wird er wieder einen Vortrag in Berlin halten.
Offenbar stößt er damit auf offene Ohren, denn aus dem Fachbereich Psychologie war Grimshaw letztes Jahr der einzige Psychologe, der im Rahmen des Nachwuchsprojektes gefördert wurde.
Diabetes ist ein Sammelbegriff für vielfältige Störungen
„Diabetes mellitus bezeichnet ja eigentlich als Sammelbegriff sehr vielfältige Störungen des menschlichen Stoffwechsels mit ebenso komplexen Auswirkungen auf fast alle wichtigen Organe“, erläuter Grimshaw.
„Betroffene werden daher mit den unterschiedlichsten und oft sehr belastenden Problemen konfrontiert, die bewältigt werden müssen“, setzt der Fachpsychologe fort.
Eine psychologische Mitversorgung kann ihm zufolge dabei entscheidende Hilfen leisten und zu einem besseren Gesamtergebnis der Behandlung beitragen.
Entspannungsverfahren und Hypnosen bei Diabetes
Im Diabeteszentrum NRW liegen die Arbeitsschwerpunkte des Fachpsychologen in der Beratung und Unterstützung von Menschen mit Diabetes und ihren Angehörigen. Zum Angebot zählen dabei beispielsweise Entspannungsverfahren und Medizinische Hypnosen. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen: Diabetes: Psychische Belastung berücksichtigen (veröffentlicht: 22.07.2022), hdz-nrw.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.