Diät-Limonade und zu viel Salz erhöht das Schlaganfall und Herzinfarkt-Risiko
10.02.2011
Wer viel Diät-Limonade oder Cola trinkt, erhöht damit das Risiko einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden. Das fanden US-Forscher der Universität Miami anhand einer Befragungsstudie heraus. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Leiden stieg bei regelmäßigen Konsum um 61 Prozent.
Viele Menschen greifen zu Diät-Softdrinks, um das Körpergewicht zu reduzieren oder zu halten. Doch die kalorienarmen Getränken erhöhen das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und das von weiteren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wenn Diätgetränke täglich konsumiert werden. Zu dieser Erkenntnis gelangten Wissenschaftler der „University of Miami“ bei einer Umfragestudie mit insgesamt 2564 Teilnehmern.
Mehr als neun Jahre untersuchten die Forscher das Konsumverhalten und die einsetzenden Gefäßleiden. Dabei stellte sich heraus, dass diejenigen, die viel und oft Diätlimonade tranken, über ein um 61 Prozent höheres Erkrankungsrisiko verfügten. Warum das so ist, konnten die Wissenschaftler allerdings nicht erklären, hierzu müssten analytische Untersuchungen folgen. Die Studienautorin Hannah Gardener resümierte, dass Diät-Getränke aller Wahrscheinlichkeit nach keinen optimalen Ersatz für Zuckerhaltige Getränke bieten, um Risiken für Herz- und Gefäßkrankheiten zu mindern. Im Verlauf der Beobachtungsstudie sei man zu gegenteiligen Erkenntnissen gelangt.
Die Wissenschaftler hatten die Studienergebnisse während der weltweiten Schlaganfall-Konferenz in Los Angeles vorgestellt. Während der Langzeitstudie wurden unter den 2564 Teilnehmern in insgesamt 559 Fällen ein Gefäßschaden diagnostiziert. Um die Daten einzugrenzen, wurden weitere schädliche Faktoren berücksichtigt. Dazu gehörten Alkoholkonsum, Zigarettenkonsum, Ernährungsweise, Lebensstil und Sport.
Hoher Salzkonsum schädigt die Herz- und Kreislaufsystem
Doch nicht nur Diät-Softdrinks schaden den Gefäßen. Während der Konferenz stellten die Forscher eine weitere Studie mit insgesamt 2657 Probanden vor. Dabei nahmen die Wissenschaftler um Hannah Gardener den täglichen Salzkonsum genauer unter die Lupe. Auch hier zeigte sich, dass ein übermäßiger Salzkonsum das Risiko für Gefäßkrankheiten erhöht. Wer täglich über zehn Gramm Salz (vier Gramm Natrium) zu sich nahm, wies ein doppelt hohes Risiko für einen Schlaganfall auf, als im Vergleich zu diejenigen, die nur vier Gramm pro Tag konsumierten. Anschließend konsternierte das Forscherteam, dass zu viel Salz Menschen schade. In jedem Fall steige das Erkrankungsrisiko für einen Schlaganfall, auch wenn Grundleiden wie Bluthochdruck nicht vorlagen, so Gardener.
Die US-Gesundheitsorganisation und Behörden empfehlen einen täglichen Salzkonsum von maximal sechs Gramm. Der Bedarf eines gesunden Erwachsenen liegt lediglich bei 2 g bis 3 g Kochsalz pro Tag. In den westlichen Industrienationen wird der tägliche Konsum allerdings oftmals überschritten. Teilweise nehmen die Menschen bis zu 12 Gramm täglich zu sich. Das liegt vor allem daran, dass viele Fastfood und Fertiglebensmittel zumeist über einen hohen Salzgehalt bereits verfügen. Gesundheitsexperten raten daher dazu, auf das zusätzliche salzen von Speisen weitestgehend zu verzichten. Der Tagesbedarf 3 g Kochsalz (NaCl) entspricht circa 1 gestrichenen Teelöffel und enthält 1,2 g Natrium (Na).
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Bild: motograf / pixelio.de
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