Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) leben Frauen wesentlich länger, wenn sie gut verdienen.
(03.08.2010) Die Lebenserwartung hat auch mit dem jeweiligen Einkommen zu tun. Das bestätigt auch eine neuerliche Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Demnach haben Frauen, die über ein sehr hohes selbst erwirtschaftes Einkommen verfügen, eine deutlich höhere Lebenserwartung und leben im Schnitt länger als Frauen, die nur wenig verdienen. Im Schnitt leben Frauen mit einem hohen Einkommen drei Jahre länger, als andere.
Die DIW veröffentlichte ihre Studie am Dienstag. So sagte Friedrich Breyer bei der Vorstellung der Ergebnisse: "Frauen, die zu den oberen zehn Prozent der Verdiener gehören, leben etwa drei Jahre länger als Frauen aus den niedrigsten zehn Prozent". Über die genauen Umstände können die Autoren jedoch nur spekulieren. Vermutlich läge es daran, dass reiche Frauen über ein höheres Bildungsniveau verfügen und mit Anstieg des Einkommens auch das Gesundheitsbewußtsein steige.
Andere Studien bei Männern gelangten zu ähnlichen Ergebnissen und stellten ebenfalls einen Zusammenhang zwischen Lebensdauer und Einkommen fest. Aufgrund der noch immer manfestierten gesellschaftlichen Rollenverteilungen, sei es schwierig, dass Arbeitseinkommen der Frau vom Haushaltseinkommen zu trennen. Bei Männern ist das Haushaltseinkommen oft mit dem eigenen Einkommen gleich. Bei der DIW Studie konnte erstmals das Haushaltseinkommen mit dem Arbeitseinkommen getrennt werden. Untersucht wurden Frauen-Gruppen, die mindestens 25 Jahre in die Rentenkassen eingezahlt haben und zwischen 1994 und 2005 verstorben waren. "Wir sehen deutlich, dass auch Frauen mit hohem Arbeitseinkommen länger leben", so Breyer. Allerdings ist der Effekt bei Frauen nur etwa halb so stark wie bei Männern. Warum das so ist, will das Institut weiter erforschen.
Auf der anderen Seite macht Armut Menschen krank und lässt die Lebenserwartung weiter sinken. Eine DGB-Studie, die Anfang 2010 vorgestellt wurde, zeigte, dass bereits jeder fünfte Arbeitslose an gesundheitlichen Einschränkungen leidet. Eine Studie des IGES-Institut bescheinigte 2008 der Arbeitslosigkeit "eine Begünstigung von Krankheiten". So steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um das Doppelte und lässt die Betroffenen früher sterben. (sb)
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