Lebensmittel haltbar machen: Konservierungsstoffe sind oft besser als ihr Ruf
Konservierungsstoffe haben bei den meisten Menschen einen schlechten Ruf. SchlieĂlich ist bekannt, dass manche dieser Substanzen zu gesundheitlichen BeeintrĂ€chtigungen fĂŒhren können. Doch Experten erklĂ€ren, warum Konservierungsmittel in vielen Lebensmitteln notwendig sind.
Sorgen wegen Chemie im Essen
Zwar machen sich viele Menschen Sorgen, dass im Essen immer öfter Chemie steckt, doch laut Fachleuten liegt die gröĂte Gefahr fĂŒr unsere Gesundheit nicht in den Lebensmitteln, sondern im ungĂŒnstigen Essverhalten. âĂberernĂ€hrung und falsches Essen ĂŒberwiegen bei Weitem mögliche Gesundheitsrisiken durch Umweltbelastung oder Zusatzstoffeâ, schreibt die Techniker Krankenkasse (TK) auf ihrer Webseite. Das Bundeszentrum fĂŒr ErnĂ€hrung (BZfE) erlĂ€utert in einer Mitteilung, warum man sich auch wegen Konservierungsmitteln in Lebensmitteln meist keine Sorgen machen muss.
Lebensmittel sicher und haltbar machen
Synthetische Konservierungsstoffe und ihre E-Nummern genieĂen bei Verbrauchern wahrlich nicht den besten Ruf.
Zu groĂ ist bei vielen die Sorge, ein âkĂŒnstlichesâ oder âungesundesâ Produkt auf dem Teller zu haben.
Gleichzeitig ist der Zusatz von Konservierungsmitteln zu vielen Lebensmitteln aber notwendig, um sie sicher und haltbar zu machen.
Teilweise wĂ€ren enorm groĂe Mengen Zucker nötig
Geht es ĂŒberhaupt ohne Konservierungsstoffe? Nicht immer, denn mit dem Zusatz von Speisesalz, Zucker, Essig, Ăl oder Alkohol lĂ€sst sich nicht jedes Nahrungsmittel konservieren.
Beispielsweise kann bei KonfitĂŒren ein Zuckergehalt von ĂŒber 60 Prozent erforderlich sein, um eine ausreichende Haltbarkeit zu erreichen.
Auch bei anderen Substanzen sind vergleichsweise hohe Mengen notwendig, was oft nicht erwĂŒnscht oder möglich ist. Laut dem BZfE ist der Zusatz von Konservierungsstoffen in solchen FĂ€llen effektiver und sicherer.
43 Konservierungsstoffe fĂŒr Lebensmittel zugelassen
Laut den Experten sind in der EuropĂ€ischen Union gegenwĂ€rtig 43 Konservierungsstoffe fĂŒr Lebensmittel zugelassen.
Jede Substanz wird sorgfÀltig auf ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit hin untersucht, bevor sie eine Zulassung als Zusatzstoff erhÀlt und in den Verkehr gebracht werden darf.
Dies gilt auch fĂŒr natĂŒrlich vorkommende Stoffe wie Pflanzenstoffe und -extrakte. Diese erhalten nach erfolgreicher Zulassung genau wie synthetische Substanzen eine E-Nummer.
Deshalb bedeutet eine E-Nummer im Zutatenverzeichnis nicht automatisch, dass es sich um ein unnatĂŒrliches oder gar âschĂ€dlichesâ Lebensmittel handelt. Rosmarinextrakt trĂ€gt zum Beispiel die E-Nummer 392. Er gilt als ânatĂŒrlichâ und gesund.
Ăbrigens ist auch ein GroĂteil der heute bekannten synthetischen Zusatzstoffe aus der Natur ĂŒbernommen oder leitet sich von Naturstoffen ab.
Manche Menschen reagieren hochsensibel
Laut dem BZfE vertragen die meisten Menschen die in der EU zugelassenen Zusatzstoffe gut. Ausnahmen gibt es natĂŒrlich: etwa Personen, die hochsensibel auf einzelne Konservierungsstoffe reagieren.
So kann zum Beispiel der Verzehr von Sulfiten zu Ăbelkeit, Kopfschmerzen, Durchfall, pseudoallergischen Reaktionen und in EinzelfĂ€llen zu einem anaphylaktischen Schock fĂŒhren.
Den Fachleuten zufolge rechtfertigt das aber nicht, Konservierungsstoffe grundsĂ€tzlich zu verteufeln. SchlieĂlich wĂŒnschen viele Verbraucher einen modernen Lebensstil mit Convenience-Produkten.
Lebensmittelhersteller suchen zunehmend nach schonenden Verfahren zur Haltbarmachung und natĂŒrlichen Alternativen zu synthetischen Konservierungsstoffen.
Daher haben Kunden heute die Wahl zwischen frischen oder auf unterschiedliche Art und Weise haltbar gemachten Produkten. So kann sich jeder aussuchen, was am besten zu seinem Alltag und Lebensstil passt. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der Ă€rztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprĂŒft.
- Bundeszentrum fĂŒr ErnĂ€hrung (BZfE): Konservierungsstoffe in Lebensmitteln, (Abruf: 26.06.2019), Bundeszentrum fĂŒr ErnĂ€hrung (BZfE)
- Techniker Krankenkasse (TK): ZusatzÂstoffe: Sichere LebensÂmittel, (Abruf: 26.06.2019), Techniker Krankenkasse (TK)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthÀlt nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.