Fett-Steuer: US-Langzeitstudie bestätigt gesunde Wirkung. Rumänien plant als erstes europäisches Land eine eine "Junkfood" Steuer einzuführen.
Planung der Fett-Steuer in Rumänien schreitet voran.
Bereits im Januar 2010 konfrontierte das rumänische Gesundheitsministerium seine Bevölkerung mit einer geplanten „Strafsteuer“ auf ungesunde Lebensmittel, die eigentlich schon zum 1. März eingeführt werden sollte. Inzwischen ist die Planung weiter fortgeschritten, die (Anti-)Fett-Steuer (Fastfood- oder Junkfood-Steuer) wird in Rumänien heiß diskutiert. Während Kritiker der Idee nicht an ein verändertes Konsumverhalten durch höhere Preise glauben, wird genau diese These durch eine US-amerikanische Studie gestützt.
Wissenschaftler beobachteten Ernährungsverhalten über 20 Jahre.
Ergebnisse einer Langzeitstudie in den USA haben nämlich ergeben, dass der Konsum von Junkfood wie Pizza und Cola mit steigenden Preisen sinkt und sich damit die Entwicklung von Diabetes und Herz- Kreislauferkrankungen vermindern kann. Um Faktoren zu erforschen, die sich begünstigend auf die Entwicklung von Herz-Kreislauferkrankungen auswirken, startete im Jahre 1985 in den USA die sogenannte CARDIA-Studie. Dabei wurde das Ernährungsverhalten von 5115 jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 30 Jahren über einen Zeitraum von 20 Jahren regelmäßig per Fragebogen erfasst, außerdem Körpergröße, Gewicht, Blutzucker- und Insulinwerte gemessen. Bei den Probanden handelte es sich um Männer und Frauen verschiedener ethnischer Herkunft mit unterschiedlichem Bildungsstand, Familienstatus und Jahreseinkommen.
Appetit auf Pizza und Limo nimmt mit steigenden Preisen ab.
Bei der Analyse der prozentualen Veränderung des Konsums bei prozentualer Veränderung des Preises konnte ein deutlicher Zusammenhang zwischen Preis und Konsum von Limonade und Pizza festgestellt werden. So führte ein Preisanstieg um 10 Prozent um eine verminderte Kalorienaufnahme von 7 Prozent bei Limonade und um 11,5 Prozent durch Pizzakonsum. Stiegen die Preise für Pizza und Limonade, so addierten sich die Ergebnisse.
Aus den erhobenen Fakten schließen die Autoren der Studie, dass ein Preisanstieg durch eine höhere Besteuerung entsprechender Lebensmittel langfristig tatsächlich zu weniger Übergewicht, einer verbesserten Stoffwechsellage und damit beispielsweise zu weniger Diabetes-Neuerkrankungen in der Bevölkerung führen könnte. Wahrend in den USA seit Jahren über die Junkfood-Steuer beraten wird, ziehen neben Rumänien auch Finnland, Dänemark und Taiwan eine zeitnahe Einführung derselben in Erwägung. Auch in Deutschland wird über Fettleibigkeit sowie Folgeerkrankungen durch Fehlernährung geklagt, die Planung einer Fett-Steuer wurde jedoch (noch) nicht angekündigt.
(Dipl.Päd. J. Viñals Stein, Heilpraktikerin 28.03.2010)
Weitere Informationen:
Zusammenfassung & weitere Informationen zur CARDIA-Studie
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Autoren- und Quelleninformationen
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