Gesellschaftlicher Umbruch führt zu Stress
15.12.2013
Sechs von zehn Deutschen fühlen sich einer aktuellen Umfrage zufolge gestresst. Ein Experte erklärt, dass nach größeren gesellschaftlichen Veränderungen, wie etwa der Einführung des Internets, häufiger Stressfolgeerkrankungen zu beobachten seien.
Sechs von zehn Deutschen fühlen sich gestresst
Sechs von zehn Deutschen fühlen sich einer aktuellen Umfrage zufolge gestresst. Im Gespräch mit der „Apotheken Umschau“ erklärt Privatdozent Dr. Mazda Adli, Chefarzt der Berliner Fliedner-Klinik: „ Immer wenn in einer Gesellschaft größere Veränderungen auftreten, lässt sich zwei bis drei Jahrzehnte später ein gehäuftes Auftreten von Stressfolgeerkrankungen beobachten.“ Dies sei bei der Einführung der Elektrizität vor über 100 Jahren der Fall gewesen, „und ist es auch heute wieder nach der Einführung von Internet und digitalen Medien“, so Adli.
Hinweis auf gesellschaftlichen Anpassungsprozess
Das verstärkte Stressempfinden sei ein Hinweis auf einen gesellschaftlichen Anpassungsprozess. „Wenn wir einen bewussteren Umgang mit den neuen Kommunikationsmöglichkeiten gelernt haben, wird sich das wieder ändern“, so der Stressforscher gegenüber dem Magazin. Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ 12/2013 B liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.
Stress ist normal
Grundsätzlich ist Stress in gewissem Maße ganz normal, denn „positiver Stress“ (Eustress) erhöht die Aufmerksamkeit, steigert unsere Leistungsfähigkeit und Motivation – ohne dem Körper dabei zu schaden. Schwierig wird es erst dann, wenn Stress zu oft bzw. dauerhaft auftritt und nicht durch geeignete Übungen zum Stressabbau abgemildert wird. Dann empfinden wir Stress als negativ (Disstress), fühlen uns bedroht, überfordert und erleben häufig auch körperliche Konsequenzen, denn dauerhafter negativer Stress erhöht das Risiko für (ernste) gesundheitliche Beschwerden wie beispielsweise Magenprobleme, Darmbeschwerden, Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder Rückenschmerzen enorm. (ad)
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
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