Herz-Kreislauferkrankungen häufigste Todesursache in Deutschland
06.12.2012
Rund 850.000 Todesfälle waren im Jahr 2011 in Deutschland zu verzeichnen, wobei Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems die mit Abstand häufigste Todesursache bildeten, so die aktuelle Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden. Insgesamt sind die Todesfälle im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken (um 0,7 Prozent).
Hinter den Herz-Kreislauferkrankungen bildeten Krebsleiden die zweithäufigste Todesursache im Jahr 2011, aber auch Erkrankungen der Atemwege und des Verdauungssystems hatten einen wesentlichen Anteil an den Gesamttodesfällen. Fast vier Prozent der Todesfälle waren auf eine nicht natürliche Todesursache wie eine Vergiftung oder Verletzung zurückzuführen, berichtet das Statistische Bundesamt.
40 Prozent der Todesfälle bedingt durch Herz-Kreislauferkrankungen
Die 852.328 Todesfälle im Jahr 2011 verteilten sich ungefähr gleichmäßig auf das männliche und weibliche Geschlecht (47,8 Prozent Männer; 52,2 Prozent Frauen), allerdings sind bei Betrachtung der einzelnen Todesursachen deutlichere geschlechtsspezifische Unterschiede festzustellen. An allgemeinen Kreislauferkrankungen verstarben demnach wesentlich mehr Frauen als Männer, während Männer ihrerseits häufiger einen tödlichen Herzinfarkt erlitten und deutlich öfter eines unnatürlichen Todes starben. Von den 342.233 Menschen (40,2 Prozent der Gesamttodesfälle) , die im Jahr 2011 einem Herz-Kreislaufleiden erlagen, waren laut Angaben des Statistischen Bundesamtes 92 Prozent im Alter über 65 Jahren. Einen tödlichen Herzinfarkt erlitten den aktuellen Zahlen zufolge 55.286 Personen. Obwohl Herz-Kreislauferkrankungen weiterhin die häufigste Todesursache in Deutschland bilden, ist ihre Gesamtzahl gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozent zurückgegangen. Die Herz-Kreislauferkrankungen werden im Allgemeinen mit dem ungesunden Lebenswandel beziehungsweise Bewegungsmangel, fett-/zuckerreicher Ernährung und Übergewicht in Verbindung gebracht. Ihr Rückgang könnte auch auf einen gesünderen Lebenswandel der Bevölkerung hinweisen.
Krebserkrankungen zweithäufigste Todesursache
Krebserkrankungen haben in den vergangenen Jahrzehnten einen stetig wachsenden Anteil an den Gesamttodesfällen eingenommen. Sie waren im Jahr 2011 mit 221.591 Betroffenen die zweithäufigste Todesursache, was einem Anteil von 26 Prozent an den Gesamttodesfällen entspricht. 119.755 Männer und 101.836 Frauen erlagen im Jahr 2011 einem Krebsleiden. Dabei waren Männer vor allem von bösartigen Tumoren im Bereich der Verdauungsorgane und der Atemwege betroffen, während bei den Frauen Brustkrebs die häufigste Einzeldiagnose bildete. Auch Frauen verstarben jedoch häufig an den Folgen bösartiger Tumore der Verdauungsorgane. Insgesamt ist der Anteil der Krebstodesfälle an den Gesamttodesfällen den Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge im vergangenen Jahr leicht gestiegen.
Unnatürliche Todesursachen bei Männern häufiger
Von den 32.988 unnatürlichen Todesfällen waren den offiziellen Angaben zufolge 31 Prozent auf einen Suizid zurückzuführen. 10.144 Menschen nahmen sich im Jahr 2011 das Leben , wobei der Anteil der Männer mit 75,4 Prozent rund dreimal so hoch lag, wie der Anteil der Frauen (24,6 Prozent), berichtet das Statistische Bundesamt. Stürze bildeten ebenfalls einen beachtlichen Anteil (29,5 Prozent) der unnatürlichen Todesfälle. Hier waren allerdings Frauen leicht öfter betroffen als Männer. Die Gesamtzahl der tödlichen Stürze ist in den vergangenen Jahren um besorgniserregende 35,8 Prozent (+ 2.562 Todesfälle) auf insgesamt 9.722 gestiegen, so die Mitteilung des Statistischen Bundesamtes. Zu den unnatürlichen Todesursache zählen auch die Transportmittelunfälle, welche jedoch lediglich 13 Prozent der Todesfälle in diesem Bereich ausmachen. Hier waren Männer sehr viel häufiger betroffen als Frauen (74,2 Prozent Männer; 25,8 Prozent Frauen). (fp)
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