Parkinson-Institut Sunnyvale: Industriereiniger können das Parkinson-Risiko um das fünffache erhöhen: Laut einer aktuellen Studie des califonischen Parkinson-Institutes können Industriereiniger das Risiko an der Hirnkrankheit “Parkinson” zu erkranken, drastisch erhöhen. Sehr häufig wird der Stoff Trichlorethen (TCE) in Industriereinigern verwendet. Die Wissenschaftler kamen anhand einer Studie zu dem Ergebnis, das der Stoff TCE höchst wahrscheinlich das Parkinson-Risiko um das Fünffache erhöht.
Trichlorethen wurde von der Komission der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) als bedingt krebserzeugend und keimzellmutagen eingestuft und muss daher als giftig gekennzeichnet werden. Trichlorethen hat starke fettlösende Eigenschaften und ist wegen seiner Flüchtigkeit und Nichtbrennbarkeit eines der gebräuchlichsten Reinigungs- und Entfettungsmittel gewesen. Sein Gebrauch dort ist aus Umweltschutzgründen massiv eingeschränkt worden.
Bekannt war bisher, dass eine akute Vergiftung zu Hirnschäden führen kann.
Die Forscher am Parkinson-Institut untersuchten 99 Zwillingspaare. Jeweils ein Zwilling litt an einem Hirnleiden. Der Kontakt mit dem Stoff TCE steigerte das Risiko um den Faktor 5,5. Die gesamte Studie soll jedoch erst im April diesen Jahres auf einer US-Tagung des Neurologenverbands AAN vorgestellt werden. Parkinson bzw. Morbus Parkinson ist eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung. Sie zählt zu den degenerativen Erkrankungen. Die Erkrankung beginnt zunächst schleichend und schreitet danach das ganze Leben fort. Zumeist erkranken ältere Menschen ab dem 60. Lebensjahr an Parkinson.
Mit Industriereinigern kommen vor allem Mechaniker, Schlosser, Elektriker und Angestellte von Textilreinigungen in Kontakt. Die Ergebnisse der Studie erscheinen äußerst wichtig für die Berufsgruppen, um perspektivisch Risiko-Faktoren auszuschließen zu können, was von Vertretern der Naturheilkunde schon länger gefordert wird.
(sb, 05.02.2010)
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