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Krätze: Hochansteckende Hautkrankheit breitet sich trotz Kontaktbeschränkungen aus

Alfred Domke
Verfasst von Alfred Domke, Redakteur für Gesundheits-News
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10. April 2021
in News
Mann mit Hautausschlag kratzt sich am Arm
Trotz "social distancing" in der Corona-Pandemie: Krätze ist laut Fachleuten weiter auf dem Vormarsch. (Bild: M.Dörr & M.Frommherz/stock.adobe.com)
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Krätze: Ansteckende Hautkrankheit breitet sich aus

Krätze ist eine durch Milben verursachte ansteckende Hautkrankheit des Menschen. Eigentlich war davon ausgegangen worden, dass die medizinisch als Skabies bezeichnete Krankheit aufgrund der sozialen Distanzierung (social distancing) während der Corona-Pandemie seltener auftritt. Doch Fachleute berichten nun, dass Krätze weiter auf dem Vormarsch ist.

„Skabiesmilben verbreiten sich von Mensch zu Mensch vor allem bei länger andauerndem Hautkontakt (länger als fünf bis zehn Minuten), zum Beispiel beim gemeinsamen Spielen, beim Kuscheln, bei Hilfe bei der Körperpflege, Schlafen in einem Bett oder beim Geschlechtsverkehr“, erklärt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf ihrem Portal „infektionsschutz.de“. Daher sollte man eigentlich davon ausgehen können, dass es aufgrund von den Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie weniger Krätze-Fälle gibt. Doch dem ist offenbar nicht so.

Nur kurzfristige Reduzierung

Wie die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG) in einer aktuellen Mitteilung schreibt, scheinen Kontaktbeschränkungen aufgrund der COVID-19-Pandemie kurzfristig die Anzahl an Patientinnen und Patienten mit Krätze reduziert zu haben. Doch nun beobachten Fachleute, dass die Krätze (medizinisch Skabies) weiter auf dem Vormarsch ist.

Hochansteckende Krankheit

Krätze ist eine hochansteckende Hautkrankheit, die alle Altersgruppen betrifft, wobei bei Kindern die Häufigkeit tendenziell höher ist als bei Jugendlichen und Erwachsenen und sie häufig mehr Milben haben.

Die Erkrankung wird durch die Krätze-Milbe hervorgerufen. Diese befällt nur den Menschen, gräbt in die oberste Hautschicht tunnelförmige Gänge und legt dort dann Eier. Die Gänge sind laut den Fachleuten als kleine längliche Knötchen oder Erhabenheiten an den typischen Eindringorten zu erkennen.

Betroffen sind zum Beispiel die Bereiche zwischen den Fingern und Zehen, Analfalte, Leiste, Knöchel, Brustwarzenhof oder Penisschaft. Als Ausdruck der Immunantwort entsteht nach etwa vier Wochen ein Ekzem oder Ausschlag, der mit starkem häufig nächtlichem Juckreiz verbunden ist.

Indizien für den Anstieg

Es gibt keine gesicherten Zahlen darüber, wie häufig Krätze-Milben in Deutschland sind, denn die Krätze ist nicht meldepflichtig. Es sei denn, die Milbe verbreitet sich in Gemeinschaftseinrichtungen aus wie zum Beispiel in Altersheimen, Kindergärten oder Wohnheimen für Asylsuchende. In solchen Fällen ist das zuständige Gesundheitsamt zu informieren.

Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) gehört die Hautkrankheit jedoch zu den verbreiteteren Infektionskrankheiten. „Es gibt mehrere Indizien, die für eine Zunahme des Skabies in Deutschland sprechen“, so Professor Dr. med. Sunderkötter, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie Halle.

Für den Anstieg sprechen Zahlen dokumentierter Behandlungsfälle einzelner Kassenärztlicher Vereinigungen (KV Nordrhein: 200 Prozent zwischen 2014 und 2016) sowie steigende Zahlen und Diagnosedaten von Patientinnen und Patienten, die vollstationär in ein Krankenhaus aufgenommen wurden.

Aufschlussreich sind auch die Zahl der Verordnungen von Antiskabiosa (also milbenabtötenden Medikamenten), registriert bei Krankenversicherungen (BARMER: Vergleich 2016 zu 2017: Anstieg um 60 Prozent mit großen regionalen Unterschieden), die Verkaufszahlen deutscher Apotheken ebendieser Medikamente (vierfach bei der Gruppe der Antiskabiosa 2012 bis 2017) und Zahlen einzelner Hautkliniken zu Skabiesanstiegen im stationären Bereich. Schätzungen gehen gar von mehreren Tausend Neuerkrankten pro Jahr aus.

Unterschätzte Infektionsquelle

Der DDG zufolge sind die Gründe für den Anstieg noch nicht genau bekannt. Sunderkötter, der auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Dermatologische Infektiologie und Tropendermatologie e.V. ist, meint, dass vermutlich verschiedene, ineinander wirkende Faktoren eine Rolle spielen.

Generell ist zu beobachten, dass sexuell übertragbaren Infektionen, zu denen auch Skabies gehört, zunehmen; hier hat es während der Kontaktsperren einen Rückgang gegeben, der den vorübergehenden vermeintlichen Rückgang an neuen Krätze-Fällen erklären mag.

Zudem ist es möglich, dass die komplexe Lokalbehandlung und die Hygienemaßnahmen nur unzureichend durchgeführt werden.

Ferner kann das Übersehen von Kontaktpersonen der Erkrankten mit ein Grund sein, wobei Kinder hier eine unterschätzte Infektionsquelle darstellen. Bei ihnen wird Krätze eher spät erkannt und nicht umfassend genug behandelt. Außerdem haben sie untereinander und zu Bezugspersonen engen Körperkontakt.

Häufige Anwendungsfehler

Der Skabies ist zwar kein medizinischer Notfall, dennoch ist rasches Handeln wichtig. Die Diagnostik – gut wäre eine licht- oder auflichtmikroskopisch gesicherte Diagnose – ist auch für erfahrene Dermatologinnen und Dermatologen herausfordernd.

Ziel der Therapie ist es, die Milben, ihre Larven sowie Eier abzutöten. Mittel erster Wahl ist Permethrin, für die Sunderkötter, Kolleginnen und Kollegen inzwischen – anders als noch in der Fachinfo oder in der Leitlinie – eine Wiederholungsbehandlung empfehlen. Die zugelassenen Präparate sind meist äußerlich in Cremeform auf der gesamten Haut anzuwenden.

„Es gibt Belege, dass ein ausbleibender Therapieerfolg in Wahrheit Ergebnis einer fehlerhaften Anwendung ist“, erläutert der Experte. Der oder dem Erkrankten müssen zu Behandlungsbeginn die genaue Anwendung der verordneten Creme und mögliche Fehler erklärt werden.

So ist etwa die Einwirkzeit manchmal zu kurz, Hautbereiche werden ausgespart oder die Fingernägel werden nicht wie empfohlen gekürzt. Insbesondere Kinder werden häufiger unzureichend behandelt und sind aufgrund der bei ihnen auftretenden Milbendichte und der höheren Prävalenz eine unterschätzte Infektionsquelle.

Um eine erneute Infektion von Erkrankten und eine weitere Verbreitung zu vermeiden, müssen alle wichtigen Kontaktpersonen identifiziert und mitbehandelt werden. Weil sich die Milben noch bis zu 36 Stunden nach Behandlungsbeginn bewegen können, sollten Körperkontakte nach Behandlung für diese Zeitspanne vermieden werden.

Noch immer ein Tabuthema

Die Vermutung, dass die Skabies-Milben resistent gegen Permethrin geworden sind, konnte laut dem Experten aus Halle bislang nicht direkt belegt werden.

„Es gibt aber zunehmend gut dokumentierte und auch publizierte Fälle zu unzureichender Wirksamkeit von Permethrin. Eine solche nachlassende Empfindlichkeit würde Anwendungsfehler schlechter verzeihen“, sagt Sunderkötter. Denn im Gegensatz zu Resistenzen sind Anwendungsfehler direkt nachgewiesen worden.

„Auch in Pandemiezeiten sollten die Menschen schnell zur Hautärztin oder zum Hautarzt gehen, wenn sie Anzeichen einer Krätze bemerken“, fügt Professor Dr. med. Peter Elsner, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit der DDG hinzu. Krätze sei leider noch immer ein Tabuthema. Doch falsche Scham sollte niemanden vom Gang zur Ärztin oder zum Arzt abhalten. (ad)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:
Alfred Domke
Quellen:
  • Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG): Trotz social distancing in der Pandemie: Krätze weiter auf dem Vormarsch, (Abruf: 10.04.2021), Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG)
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Krätze (Skabies), (Abruf: 29.01.2024), infektionsschutz.de

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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