Sollten MĂŒtter Neugeborenen NahrungsergĂ€nzungsprodukte mit Vitamin D verabreichen?
Seit langem ist bekannt, dass Stillen zahlreiche positive Auswirkungen auf neugeborene Kinder und deren MĂŒtter hat. Aus diesem Grund raten Mediziner, Babys zu stillen und so deren Gesundheit zu fördern. Allerdings stellten kanadische Wissenschaftler jetzt fest, dass auch die Versorgung durch Muttermilch mitunter nicht alle benötigten Vitamine bereitstellen kann.
Wenn MĂŒtter ihre Kinder stillen, erhalten die Babys viele wichtige NĂ€hrstoffe und Vitamine ĂŒber die Muttermilch. Aber auch hier gibt es klare EinschrĂ€nkungen. Einige wichtige Vitamine sind nur in kleinen Mengen in der Muttermilch enthalten, stellen die Forscher vom âSt. Michael’s Hospitalâ fest. Deswegen raten die Experten stillenden Frauen dazu, ihren Kindern Produkte mit Vitamin D zur NahrungsergĂ€nzung zu verabreichen. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift âAmerican Journal of Public Healthâ.
Vitamin D-Mangel kann zur Entwicklung von Rachitis fĂŒhren
Die Ărzte empfehlen lange stillende Frauen ihren Babys Vitamin D-PrĂ€parate zu geben, weil die produzierte Muttermilch keine groĂe Mengen dieses NĂ€hrstoffs enthalte. Das Vitamin D hilft unserem Körper, Calcium aufzunehmen. Kinder mit extrem niedrigen Vitamin D-Werten haben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit fĂŒr die Entwicklung von Rachitis, erklĂ€ren die Mediziner. AuĂerdem steige die Gefahr, dass sich Knochen verbiegen oder verformen.
Stillen alleine ist nicht ausreichend, um Vitamin D- Mangel auszuschlieĂen
Die neue Studie wurde an etwa 2.500 kanadischen Kindern in Toronto durchgefĂŒhrt. Egal ob Kinder feste Nahrung essen oder gestillt werden, sie weisen ein höheres Risiko fĂŒr Vitamin D-Mangel auf, sagen die Mediziner. Die âAmerican Academy of Pediatricsâ empfiehlt deshalb, dass Kinder schon im ersten Lebensjahr Vitamin D-PrĂ€parate einnehmen sollten, unabhĂ€ngig davon, ob sie mit Muttermilch gestillt werden oder nicht. Wenn Kinder bis zu 36 Monate gestillt wurden, und keine NahrungsergĂ€nzungen nahmen, entwickelten sie eher einen Mangel an Vitamin D, erklĂ€ren die Mediziner. Dies geschah, obwohl sie feste Nahrung zu essen begonnen hatten, fĂŒgen die Experten hinzu. Diese Kinder hatten ein um 29 Prozent erhöhtes Risiko, Vitamin D Mangel zu entwickeln. Wenn Kinder 24 Monate gestillt wurden, war das Risiko noch um 16 Prozent erhöht, erlĂ€utern die Wissenschaftler.
In nördlichen LÀndern wird weniger Vitamin-D mit der Muttermilch weitergegeben
Gerade in den nördlichen Teilen der Welt, wird nicht viel Vitamin D ĂŒber die Muttermilch auf unseren Nachwuchs ĂŒbertragen. Wir sagen nicht, dass durch das Stillen die ErnĂ€hrung eingeschrĂ€nkt ist, aber hier oben in den nördlichen Teilen der Welt wird nicht viel Vitamin D durch die Muttermilch weitergegeben, erlĂ€utert der Co-Autor Dr. Jonathon Maguire vom âSt. Michael’s Hospitalâ in Toronto. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt ausschlieĂliches Stillen wĂ€hrend der ersten sechs Monate des Lebens. Danach sollten zusĂ€tzlich feste Lebensmitteln gefĂŒttert werden. MĂŒtter können noch das erste und zweite Jahr weiter stillen, wenn Mutter und Kind dies wĂŒnschen, sagen Experten. Trotz des geringen Gehalts an Vitamin-D bleibt Muttermilch die optimale Nahrungsquelle fĂŒr Neugeborene. Die Studie zeigt, dass auch feste Nahrung keine ausreichende Vitamin D-Quelle fĂŒr gestillte Kinder ist. Ein Mangel an Vitamin D kann im zum Beispiel zu MĂŒdigkeit fĂŒhren oder sogar die Funktion des Immunsystems beeinflussen, erlĂ€utern die Mediziner. (as)
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