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Tropenkrankheiten durch eingewanderte Zecken?

Alfred Domke
Verfasst von Alfred Domke, Redakteur für Gesundheits-News
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20. Februar 2020
in News
Zeckenwarnschild am Waldwanderweg
Nach den ersten Funden der tropischen Hyalomma-Zecke und der Braunen Hundezecke in Deutschland wurde die Bevölkerung gebeten, verdächtige Zecken einzusenden. Nach Untersuchung von über 3.500 Exemplaren gibt es nun eine vorläufige Entwarnung. Die Tierchen haben bislang keine Tropenkrankheiten eingeschleppt. (Bild: winterbilder/stock.adobe.com)
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Bislang keine gefürchteten Tropenkrankheiten durch eingewanderte Zecken

In den vergangenen Jahren wurde immer wieder auf die gesundheitlichen Gefahren durch Zecken hingewiesen. Die kleinen Blutsauger können Infektionskrankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Seit einiger Zeit tauchen hier auch nicht heimische Arten auf. Doch bislang haben diese eingewanderten Zecken noch keine Tropenkrankheiten übertragen.

Seitdem bekannt wurde, dass es in Deutschland zwei neu eingewanderte Zecken gibt, haben sich viele Menschen Sorgen gemacht, dass diese auch gefürchtete Tropenkrankheiten einschleppen können. Laut Fachleuten ist dies bislang aber nicht geschehen.

Mehr als 3.500 Zecken eingeschickt

Nach den ersten Funden der tropischen Hyalomma-Zecke und der Braunen Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) in Deutschland hat Prof. Dr. Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim in Stuttgart vor knapp einem Jahr gebeten, verdächtige Zecken einzusenden.

Laut einer aktuellen Mitteilung gibt die Forscherin nun nach Untersuchung von über 3.500 Exemplaren vorläufige Entwarnung mit Blick auf das Krim-Kongo Hämorrhagische Fieber und das Arabisch Hämorrhagische Fieber: die gefürchteten Tropenkrankheiten seien bislang bei keiner der eingesendeten Hyalomma-Zecken nachgewiesen worden.

Allerdings trügen fast ein Drittel dieser Tropenzecken Rickettsien in sich – den Erreger des sogenannten Zecken-Fleckfiebers.

„Weder das Krim-Kongo Hämorrhagische Fieber, noch das Arabisch Hämorrhagische Fieber konnten wir in den eingesendeten Zecken nachweisen“, erklärt Prof. Dr. Mackenstedt. Aber: „41 von ihnen trugen den Erreger des Zecken-Fleckfiebers (Rickettsien) in sich.“

Die Untersuchung wurde von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hohenheim in Kooperation mit dem Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr und der Tierärztlichen Hochschule Hannover durchgeführt.

Tiere bewegen sich bis zu 100 Meter auf ihre Wirte zu

Vor allem Pferdebesitzer hatten die fast ein Zentimeter große Hyalomma-Zecke eingeschickt. „Normalerweise befällt die Hyalomma-Zecke gerne große Säugetiere wie Pferde oder Rinder. Aber es ist eben nicht ausgeschlossen, dass sie auch Menschen befällt und somit diese tropischen Erreger überträgt.“

Wie es in der Mitteilung heißt, stammen die beiden Arten Hyalomma marginatum und Hyalomma rufipes ursprünglich aus den Trocken- und Halbtrockengebieten Afrikas, Asiens, Süd- und Osteuropas. Mit ihren gestreiften Beinen sind sie eine auffällige Erscheinung und viel größer als der heimische normale Holzbock.

Im eurasischen Raum sind sie potentielle Überträger des Krim-Kongo-Hämorrhagischen Fiebers sowie des Arabisch Hämorrhagischen Fiebers und können eine Form des Zecken-Fleckfiebers auslösen.

Erwachsene Zecken bevorzugen große Tiere als Wirte, auf die sie sich aktiv bis zu 100 Meter zubewegen. Larven und Nymphen hingegen befallen vor allem Vögel und Kleinsäuger. Sie bleiben bis zu 28 Tage auf ihrem Wirt und können so auch mit Zugvögeln nach Deutschland eingeschleppt werden.

Braune Hundezecke kann in Wohnungen überleben

Die Fachleute von der Universität Hohenheim hatten auch zur Einsendung der sogenannten Braunen Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) aufgerufen. Obwohl diese kleiner ist als ihre tropische Verwandte, warnt Prof. Dr. Mackenstedt davor, sie zu unterschätzen.

„Anders als unser heimischer Gemeiner Holzbock, kann die Braune Hundezecke auch in Wohnungen überleben. Ist dann noch ein Hund vor Ort, kann sie schnell zur Plage werden“, sagt die Expertin.

„Ein Holzbockweibchen kann bis zu 2.000 Eier legen – ein Hundezeckenweibchen bis zu 4.000. Innerhalb kurzer Zeit entwickeln sich mehrere tausend Zecken. Obwohl der Hund ihr bevorzugter Wirt ist werden auch gelegentlich Menschen gestochen. Da ist sie nicht wählerisch“, erläutert Prof. Dr. Mackenstedt.

Wenn die Zecken nach Deutschland eingeschleppt werden, können sie Krankheitserreger übertragen, beispielsweise das Mittelmeerfleckfieber, das durch Rickettsien ausgelöst wird.

Bei Hausbefall kein Abriss nötig

Die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) ist eigentlich neben dem Mittelmeerraum und Nordafrika in vielen Teilen der Tropen und Subtropen heimisch. Sie liebt ein warmes, trockenes Klima und kann daher auch anders als der heimische Gemeine Holzbock in Wohnungen überleben und schnell zur Plage werden.

Ein Wohnungsbefall durch die Braune Hundezecke ist unschön und mehr als ärgerlich – allerdings kein Grund, gleich die Abrissbirne zu schwingen, betont Prof. Dr. Mackenstedt deutlich.

„Nach unserem Aufruf im letzten Jahr gab es Berichte, in denen behauptet wurde, ein Haus- oder Wohnungsbefall durch die Braune Hundezecke sei nur mit einem Abriss beizukommen. Hier möchte ich ganz deutlich sagen, dass das nicht der Fall ist.“

Der Expertin zufolge gebe es viele Wege, eine Zeckenplage loszuwerden. „Und wir würden Betroffene bei diesem Prozess gerne auch beraten und begleiten. Niemand muss Angst haben, sein Zuhause zu verlieren, sollte es einen Befall geben.“

Auwaldzecken sind ganzjährig aktiv

„Neben der Hyalomma-Zecke und der Braunen Hundezecke wurden auch mehr als 3000 Auwaldzecken (Dermacentor reticulatus) und Schafzecken (Dermacentor marginatus) eingeschickt – und das aus Gebieten, aus denen wir nicht einmal wussten, dass sich die Dermacentor-Arten dort verbreitet haben“, so die Zeckenexpertin.

Den Angaben zufolge sind beide Arten, vor allem aber die Auwaldzecken, ganzjährig aktiv. „Besonders im Herbst tritt diese Art jedoch verstärkt auf“, erklärt Prof. Dr. Ute Mackenstedt. „Da ist es keine Seltenheit, dass auch mal zehn und mehr auf einem Pferd oder Hund gefunden werden.“ Gelegentlich stechen sie auch Menschen.

Deutlich weniger FSME-Erkrankungen in Baden-Württemberg

Laut den Fachleuten wurde auch ein drastischer Rückgang von FSME in Baden-Württemberg festgestellt.

„Nach dem Rekord-Zeckenjahr 2018 mit 607 Erkrankungen von FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), ist die Zahl 2019 auf 462 gesunken“, erläutert PD Dr. Gerhard Dobler, Mikrobiologe und Leiter des Nationalen Konsiliarlabors für Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr.

„Baden-Württemberg zeigt 115 Fälle weniger als letztes Jahr, in Bayern ist die Zahl um 24 Fälle gesunken. Interessant ist auch, dass die FSME-Zahl in den anderen Bundesländern gleich geblieben ist“, sagt der Experte.

„Eine Erklärung für diesen Rückgang im Süden und das gleichbleibende Niveau in den anderen Bundesländern haben die Experten nicht“, so Dr. Rainer Oehme vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg. „Die Zeckenaktivität war 2019 nach wie vor so hoch wie im Jahr 2018.“

Doch obwohl die Zeckenaktivität gleich hoch geblieben ist, zeigen die Untersuchungen laut Dr. Oehme eine Verschiebung der Aktivitätsphasen.

„Früher gab es zwei große Zecken-Phasen: Die erste im April, die zweite schwächere im September. Unsere Daten zeigen nun, dass sich diese Aktivitäten zunehmend verändern können. An einigen Standorten fällt die zweite Aktivitätsphase vollständig aus, an anderen sind die Zecken dafür auch im Hochsommer aktiv.“

Bevölkerung wird um Mithilfe gebeten

Prof. Dr. Mackenstedt bittet deshalb wiederholt die Bevölkerung um Mithilfe: „Sowohl bei der Hyalomma als auch der Braunen Hundezecke und zur Zeckenforschung in Deutschland im Allgemeinen gibt es noch viel Forschungsbedarf.“

Bei der Hyalomma interessiert die Fachleute neben den Krankheitserregern beispielsweise auch, ob sich die Tropenzecke in Deutschland mittlerweile nicht nur auf Pferden, sondern auch auf Rindern wiederfindet und wann die ersten Hyalomma-Zecken auftreten.

„Bei der Braunen Hundezecke wollen wir außerdem untersuchen, ob es für sie durch die veränderten Wetterbedingungen und die wärmeren Winter möglich ist, auch außerhalb von Wohnungen zu überleben. Hierzu brauchen wir noch mehr Daten. Wir sind dankbar für jede eingesendete Hyalomma und Braune Hundezecke, die wir im Labor erforschen können.“

Festgesogene Zecken werden am besten mit Zeckenzange, Zeckenkarte oder Pinzette entfernt und in kleinen, festverschlossenen Behältern an: Universität Hohenheim, Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Fachgebiet für Parasitologie, Emil-Wolff-Straße 34, 70599 Stuttgart, Vermerk: Zecken, geschickt. (ad)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:
Alfred Domke
Quellen:
  • Universität Hohenheim: Zecken-Aufruf läuft weiter: Gefürchtete Tropenkrankheiten wurden bislang nicht eingeschleppt, (Abruf: 18.02.2020), Universität Hohenheim

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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