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Neues Medikament kann die Anzahl von HIV-Infektionen bei Männern massiv reduzieren

Alexander Stindt
Verfasst von Alexander Stindt, Fachredakteur für Gesundheitsnews
17. Juli 2016
in News
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Eine kleine Pille könnte vielen homosexuellen und bisexuellen Männern helfen
Auch wenn HIV in der heutigen Zeit nicht mehr zu den besonders gefürchteten Erkrankungen zählt, leiden noch Millionen von Menschen auf der Welt unter der Infektionskrankheit. Oft sind gerade homosexuelle und bisexuelle Männer von HIV-Infektionen betroffen. Forscher entwickelten jetzt eine Pille, welche in Zukunft die Erkrankungen solcher Problemgruppen massiv reduzieren könnte.

Wissenschaftler von der Emory University in Atlanta fanden jetzt bei einer Untersuchung heraus, dass eine Pille mit dem Namen Truvada dabei helfen könnte, HIV-Erkrankungen bei homosexuellen und bisexuellen Männern zu verringern. Die Pille könnte nach Aussagen der Mediziner die Neuerkrankungen bei Männern deutlich reduzieren. Die Experten veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „The Journal of Infectious Diseases“.

Neue Pille könnte Zahl der an HIV erkrankten Männer drastisch senken
Homosexuelle und bisexuelle Männer sind überproportional oft mit HIV infiziert. Gerade in Osteuropa gibt es immer mehr HIV-Infektionen. Aber laut einer neuen Studie könnte eine kleine Pille dabei helfen, dieses Problem zu lösen. Das Medikament könnte innerhalb der nächsten zehn Jahre die Zahl der erkrankten Männer drastisch senken, wenn es geeigneten Männer verabreicht würde, erläutern die Wissenschaftler. Es gab in den letzten Jahrzehnten bereits viele andere Untersuchungen, um wirksame Medikamente gegen HIV zu finden. So fanden Mediziner beispielsweise schon Antikörper, die Affen sechs Monate vor HIV schützten.

Immer noch ist ungeschützter leichtsinniger Sex der Hauptgrund für eine Infektion
Immer mehr Menschen auf der Welt stecken sich mit einer HIV-Infektion durch leichtsinnigen Sex an. Männer bilden da natürlich keine Ausnahme. Die US Centers for Disase Control and Prevention erklärten, dass sie das neue Medikament an homosexuelle und bisexuelle Männer ausgeben werden, wenn diese eine von drei wichtigen Kriterien erfüllen, berichtet der amerikanische Nachrichtensender Fox News.

Männer müssen spezielle Kriterien erfüllen, um das Medikament zu erhalten
Entweder die Männer müssen ungeschütztem Analverkehr in einer monogamen Beziehung mit Jemandem gehabt haben, der nicht auf HIV getestet wurde. Oder sie hatten ungeschützten Verkehr ohne in einer monogamen Beziehung zu leben, erläutern die Mediziner. Der dritte wichtige Punkt für eine Behandlung mit dem neuen Medikament ist, dass Betroffene mit jemanden Verkehr hatten, der bereits zuvor positiv auf HIV getestet wurde, fügen die amerikanischen Experten hinzu.

Neues Medikament könnte viele Männer vor einer Erkrankung schützen
Wenn vierzig Prozent der homosexuellen oder bisexuellen Männer mit einem erhöhten Risiko für HIV Zugang zu dieser Art der Behandlung hätten, könnten dadurch etwa 1.162 Infektionen bei 100.000 gefährdeten Männern verhindert werden, erläutern die Wissenschaftler in ihrer Studie..

Truvada bereits in den USA genehmigt
Truvada besteht aus zwei kombinierten antiretroviralen Medikamenten. Beide Medikamente helfen dabei, das menschliche Immunschwäche-Virus in Schach zu halten, sagen die Autoren. Durch das Medikament wird die HIV-Vermehrung im Körper des Betroffenen gestoppt. Das neue Medikamente wurde bereits von der US Food and Drug Administration (FDA) genehmigt, fügen die Experten hinzu.

Nur fünf bis zehn Prozent der Männer in den USA haben bisher Zugang zu dem Medikament
Bisher ist es leider traurige Realität, dass nur fünf bis zehn Prozent der homosexuellen und bisexuellen Männer Zugang zu dem Medikament haben. Gefährdete Männer sollten besser über das Medikament informiert werden. Nur die richtige und regelmäßige Einnahme von Truvada könne dabei helfen, in Zukunft die Zahl der Neuerkrankungen deutlich zu reduzieren, erläutert Hauptautor Samuel Jenness von der Emory University in Atlanta. (as)

Autoren- und Quelleninformationen

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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