Pilzvergiftung in Berlin: Sammler verwechselten Pilze und vergifteten sich mit dem gefährlichen Knollenblätterpilz.
(05.09.2010) Acht Menschen hatten sich am Wochenende mit dem hoch toxischen Knollenblätterpilz vergiftet. Schon eine minimale Dosis des hochgiftigen Pilzes kann zum Tode führen. Pilzsammler hatten den Kegelhütigen Knollenblätterpilz aufgrund der großen Ähnlichkeit zum Wiesenchampignon verwechselt und gegessen.
Wie eine Sprecherin der Berliner Charité mitteilte, schwebt derzeit keiner der insgesamt acht Patienten eingelieferten Patienten in Lebensgefahr. Es muss niemand mehr auf der Intensivstation behandelt werden. Drei Vergiftete sind aber noch auf einer regulären Klinikstation und müssen weiter behandelt werden. Die Patienten wurden unabhängig voneinander in unterschiedlichen Gruppen eingeliefert. Sie litten nach dem Verzehr von Pilzen an starker Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Es stellte sich heraus, dass die Patienten den Knollenblätterpilz verzehrten.
Schon eine geringe Portion Knollenblätterpilz kann beim Menschen zum akuten Lebenversagen und schließlich zum Tod führen. Der Kegelhütige Knollenblätterpilz kann vor allem im frühen Wachstumsstation mit dem weißen Champignon verwechselt werden. Das Gift des Pilzes schädigt in besonderer Weise Leber und Nieren und bei zu spätem Erkennen ist die Situation nicht mehr behandelbar. Deshalb sollten Betroffene, die nach dem Verzehr von selbst gesammelten Pilzen plötzlich ein Unwohlsei verspüren, unbedingt als Akutfall im Krankenhaus eingeliefert werden, auch wenn nach einiger Zeit die Symptome verklingen. Denn das ist ebenfalls ein typisches Symtom der Vergiftung. Besonders kritisch war der Gesundheitszustand einer 48-jährigen Patientin, die in der letzten Woche noch in Lebensgefahr schwebte. Bevor Pilze gegessen werden, sollten unbedingt Pilz-Beratungsstellen aufgesucht werden, die die Pilze selektieren können. (sb)
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