Private Kassen fordern bessere HIV-Aufklärung
15.11.2014
Von Seiten der privaten Krankenkassen in Deutschland wurde eine bessere Aufklärung über die Immunschwächekrankheit Aids sowie mehr Toleranz gegenüber Infizierten gefordert. Der Großteil der Bundesbürger hat noch immer Probleme damit, über das Thema zu sprechen.
Mehr Toleranz gegenüber Infizierten
Private Krankenkassen in Deutschland haben einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa zufolge eine bessere Aufklärung über die Immunschwächekrankheit Aids sowie mehr Toleranz gegenüber Infizierten gefordert. Wie mitgeteilt wird, hätten drei Viertel der Bundesbürger Schwierigkeiten, bei einer Infizierung mit ihren Arbeitskollegen darüber zu reden. Demnach würden dies 37 Prozent auf keinen Fall mitteilen und 38 Prozent sind sich unsicher oderwissen es zumindest nicht, ob sie es tun würden. Frauen sind der Umfrage zufolge noch zurückhaltender als Männer.
Nur ein Viertel würde mit Kollegen über HIV-Infektion reden
Die genannten Zahlen sind das Ergebnis einer Studie des INSA-Instituts, die im Auftrag der Privaten Krankenversicherung (PKV) durchgeführt wurde. Die Studie liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Es wird berichtet, dass es lediglich ein Viertel wagen würde, mit den Arbeitskollegen offen über eine HIV-Infektion zu reden. Die PKV unterstützt auch eine Infokampagne für Toleranz und gegen Ausgrenzung von HIV-Infizierten, die vom Bundesgesundheitsministerium und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember gestartet wurde.
„Prävention und Aufklärung weiterhin notwendig“
Umgesetzt wird die Kampagne, die die unbegründeten Ängste vor einer HIV-Infektion im Alltag thematisiert, zusammen mit der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS). PKV-Direktor Volker Leienbach erläuterte: „Das Umfrageergebnis zeigt, wie wichtig das öffentliche Eintreten für Toleranz gegenüber HIV-Infizierten und Aids-Erkrankten ist. Zudem zeigt die wieder leicht ansteigende Zahl der HIV-Infektionen in Deutschland, dass Prävention und Aufklärung weiterhin notwendig sind.“
Fast normale Lebenserwartung dank moderner Medikamente
Wie wichtig Aufklärung zum Thema ist, zeigt auch eine Meldung von vor wenigen Wochen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte bekannt gegeben, dass Ende 2013 laut Schätzungen etwa 14.000 Deutsche unwissentlich mit HIV infiziert waren. Derzeit leben der DAH zufolge in Deutschland „ungefähr 80.000 Menschen mit HIV“. Die meisten von ihnen hätten dank moderner Medikamente eine fast normale Lebenserwartung und könnten in jedem Beruf arbeiten sowie ihre Freizeit gestalten, wie andere auch. Es ist nicht vorauszusehen, wie und wann sich aus einer HIV-Infektion die Immunschwächekrankheit Aids entwickelt. Mittlerweile kann dieser Punkt dank medizinischer Therapien aber hinausgezögert werden. (ad)
Bild: Kai Stachowiak / pixelio.de
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