Mundgeruch: Was wirklich dagegen hilft
17.11.2014
Auch wenn es keine genauen Zahlen gibt: Es dürften wohl mehrere Millionen Menschen hierzulande sein, die unter Mundgeruch leiden. Betroffene schämen sich oft wegen des schlechten Atems, da dieser mit mangelnder Hygiene in Verbindung gebracht wird. Vielen von ihnen können einfache Maßnahmen helfen.
Jeder vierte Deutsche mit Mundgeruch
Genaue Zahlen gibt es zwar nicht, doch Schätzungen zufolge leidet etwa "jeder vierte Deutsche unter Mundgeruch (medizinisch Halitosis)". In Österreich sollen es rund "40 Prozent der Bevölkerung sein, die zeitweise davon betroffen sind", wie „heute“ online in einem aktuellen Beitrag berichtet. Dort ist zu lesen, dass man "früher dachte, dass der Ursprung des schlechten Atems im Magen liegt. Heutzutage weiß man jedoch, dasshauptsächlich der Mund, der Rachen und die Zahnzwischenräume für die unangenehmen Ausdünstungen verantwortlich sind."
Bakterien als Auslöser
In dem Bericht wird das Phänomen folgendermaßen erklärt: Normalerweise sorgt ein ständiger Speichelfluss dafür, dass Bakterien und andere Stoffe, die schlechten Atem verursachen, abtransportiert werden. Ist der Speichelfluss bei den Betroffenen aber gestört, bleiben die Mundgeruchsauslöser auf der Zunge und im Rachenraum. Auch bei gesunden Menschen riecht der Atem nach dem Aufwachen unangenehm, wenn noch nicht genügend Speichel im Mund ist. Aber nicht nur ein trockener Mund ist für schlechten Atem verantwortlich. Vor allem Nikotin und Alkohol können die Ursache dafür sein. Wie „heute.at“ schreibt, sind schlussendlich 80 Bakterienarten auslösend, die eine Vorliebe für eiweißreiche Kost wie Käse, Fisch und Fleisch haben.
Mundgeruch durch verschiedene Erkrankungen
Allerdings gibt es noch zahlreiche weitere Ursachen für Mundgeruch, die in dem Beitrag nicht erwähnt werden. So kommen unter anderem auch Erkrankungen wie eine Halsentzündung, eine Nasennebenhöhlenentzündung, eine Bronchitis oder Lungenentzündung dafür in Frage. Wenn ein stark fauliger Atemgeruch mit Husten und reichlich eitrigem Auswurf einhergeht, kann dies auch ein Hinweis auf einen Lungenabzess sein. Des Weiteren kann schlechter Atem durch einen Reizmagen oder eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung) hervorgerufen werden. Und auch Diabetes mellitus kann mit acetonartigem Mundgeruch einhergehen.
Zähne putzen und Bakterien von der Zunge schaben
Wenn aber keine Krankheiten vorliegen, die für den Mundgeruch ursächlich sind, kann mit Hilfe von einigen Maßnahmen Abhilfe geschaffen werden. Wie „heute.at“ schreibt, ist das gründliche Putzen der Zähne nicht nur für die weißen „Beißerchen“ wichtig, sondern kann auch Mundgeruch verhindern. Dabei sollte auch Zahnseide nicht vergessen werden, um die Zahnzwischenräume zu reinigen. Darüber hinaus wird ein sogenannter Zungenschaber empfohlen, weil die meisten Bakterien auf der Zunge sitzen. Sollte keiner vorhanden sein, erfüllt auch ein einfacher Esslöffel den Zweck. Dem Bericht zufolge könne der Mundgeruch bis zu 60 Prozent reduziert werden, wenn durch das über die Zunge schaben Bakterien entfernt werden.
Speichelfluss anregen
Weiter wird geraten, ausreichend Wasser zu trinken, um den Speichelfluss anzuregen und den Rachenraum feucht zu halten. Dafür eignen sich auch ungesüßte Tees oder stark verdünnte Fruchtsäfte. Wie berichtet wird, empfehlen Experten pro 20 Kilo Körpergewicht einen Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Das macht bei einem 80 Kilo schweren Menschen also vier Liter. Abgeraten wird von Kaffee, Bier und Wein, die jeweils Mundgeruch fördern.
Kräuterheilöle und Tees können helfen
Auch Kräuterheilöle, wie Nelken-, Kümmel-, oder Fenchelöl, aus der Apotheke oder dem Reformhaus können helfen. Dazu werden ein paar Tropfen in lauwarmes Wasser gegeben und gegurgelt. Pfefferminzbonbons und Kräuterkaugummis erfüllen gute Dienste, da sie ebenfalls den Speichelfluss anregen. Berichtet wird zudem, dass sich einige Teesorten nicht nur wegen der Flüssigkeitsaufnahme gut gegen Mundgeruch eignen. Demnach hemmen Sorten mit Zimt, Anis, Kümmel oder Grüner Tee das Wachstum der Bakterien, die für die unangenehmen Gerüche verantwortlich sind. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.