Wenn Schlaf- und Beruhigungsmittel vom Helfer zum Peiniger werden
07.04.2014
In Deutschland leiden zahlreiche Menschen an Schlafstörungen und greifen zu Schlaf- und Beruhigungsmitteln. Etwa 1,2 Millionen Bundesbürger sind von solchen Medikamenten abhängig. Ein Experte erklärt, warum sie sich nicht für einen Dauergebrauch eignen.
Wirkung der Medikamente kann sich umkehren
Wie die „Apotheken Umschau“ (4/2014 A) berichtet, sind rund 1,2 Millionen Deutsche abhängig von Schlaf- und Beruhigungsmitteln. Diese würden anfangs mit großer Zuverlässigkeit ihre beruhigende Wirkung entfalten, beispielsweise bei psychischen Krisen. Allerdings ist der Effekt nicht von Dauer. „Die Medikamente verlieren allmählich ihre Wirkung, oder es kommt sogar zu einer Wirkumkehr: Symptome wie Angst und innere Unruhe, gegen die sie eigentlich helfen sollen, werden verstärkt“, erklärt der Leiter der Abteilung Suchtmedizin der LWL-Kliniken Lippstadt und Warstein, Dr. Rüdiger Holzbach, in dem Gesundheitsmagazin. Bei vielen Betroffenen, denen dieser Zusammenhang bewusst wird, wachse die Bereitschaft, die Dosis zu reduzieren. Allerdings müsse dies stets langsam und unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Natürliche Hilfen gegen Schlafprobleme
Weltweit plagt sich fast die Hälfte der Bevölkerung mit Schlafstörungen. die in chronischer Müdigkeit, Konzentrationsproblemen, Leistungsabfall, einem erhöhtem Unfallrisiko und Depressionen münden können. Zudem kann chronische Schlaflosigkeit auch das Auftreten von Krankheiten wie Bluthochdruck, Herzkrankheiten wie Herzinfarkt oder Magen-Darm-Erkrankungen begünstigen. Menschen, die unter Schlafproblemen leiden, sollten aber nicht zu chemischen Schlafmitteln greifen, denn es gibt auch natürliche Mittel, wie Schlafhilfen aus Baldrianextrakten allein oder in Kombination mit Hopfen, Melisse und Passionsblume. Da zudem Stress eine häufige Ursache von Schlafstörungen ist, wird auch zu Entspannungsübungen, Sport und körperlicher Bewegung zur Behebung der Schlafprobleme geraten. (sb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.