So verbessert schon leichte Bewegung die kognitiven Funktionen

Wenn ältere Menschen für lediglich einen kurzen Zeitraum von drei Monaten auf leichte regelmäßige Bewegung achten, hat dies bereits positive auf ihre kognitiven Funktionen. So scheint Bewegung die geistige Fitness im Alter deutlich zu stärken.

In einer neuen Studie von Fachleuten der University of Tsukuba wurde untersucht, ob es mit Hilfe einer dreimonatige Intervention mit leichter körperlicher Betätigung möglich ist, die exekutiven Funktionen gesunder Erwachsener mittleren und höheren Alters zu verbessern. Die Ergebnisse sind in dem englischsprachigen Fachjournal „GeroScience“ veröffentlicht.

Training auf Fahrrad

Das Team unterteilte für die Untersuchung zunächst 81 gesunde erwachsene Teilnehmende im Alter von 55 bis 78 Jahre nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen. Dabei wurde eine Gruppe angewiesen, für einen Zeitraum von drei Monaten dreimal in der Woche ein leichtes Training auf einem Fahrrad zu absolvieren (30 bis 50 Minuten). Die restlichen Teilnehmenden dienten als Kontrollgruppe.

Die Fachleute verwendeten den sogenannten Stroop-Test, um die Exekutivfunktionen der Teilnehmenden zu bewerten. Zusätzlich wurde mit der Hilfe von funktioneller Nahinfrarotspektroskopie die Aktivität des präfrontalen Kortex vor und nach der Intervention untersucht.

Signifikante Verbesserung der exekutiven Funktionen

Dabei zeigte sich, dass die körperlich aktiven Teilnehmenden eine signifikante Verbesserung der exekutiven Funktionen erlebten, verglichen mit Personen aus der Kontrollgruppe. Den Forschenden fiel außerdem auf, dass Menschen im Alter von 68 bis 78 Jahren besonders stark von der körperlichen Betätigung auf dem Fahrrad profitierten.

Der Hirnmechanismus, der dieser Verbesserung zugrunde liegt, umfasse auch eine Steigerung der Effizient bei der Aktivierung des präfrontalen Kortex. Anders ausgedrückt: Die exekutive Funktion war hoch, während die entsprechende Hirnaktivierung relativ niedrig ausfiel, so das Forschungsteam.

Schon nach drei Monaten eines leichten körperlichen Trainings seien Verbesserungen der funktionellen Netzwerke des Gehirns feststellbar, wodurch der präfrontale Kortex während des Stroop-Tests effizienter genutzt werden könne.

Training zur Stärkung des präfrontalen Kortex

Dies ist nach Ansicht der Fachleute eine wirklich bahnbrechende Entdeckung, welche die positiven Auswirkungen von stressfreiem, leichtem Training über einen Zeitraum von drei Monaten auf die Stärkung des präfrontalen Kortex und die Verbesserung der kognitiven Funktion bei älteren Menschen unterstreicht.

Diese Erkenntnis könne zukünftig zur Entwicklung neuer Trainingsprogramme und -strategien beitragen, durch die die exekutiven Funktionen verbessert werden. Solche Trainingsprogramme könnten auch für ältere Personen mit geringer körperlicher Fitness und begrenzter Motivation für körperliche Betätigung gut geeignet sein. (as)