Subjektives Erleben? Jedes vierte Kind sagt, ich bin zu dick
06.03.2013
Heutzutage fühlen sich Kinder bereits in jungen Jahren „zu dick“. Das jedenfalls ergab eine Umfragestudie, die repräsentativ in Deutschland unter Kindern und Jugendlichen verschiedener Schulformen durchgeführt wurde. Etwa zwei Drittel der befragten Schüler gab aber auch an, „mein Gewicht ist genau richtig“.
25 Prozent der Kinder sagen sie seien übergewichtig
Jedes vierte Kind in Deutschland sagt „ich bin zu dick!“. Jedes dritte Kind gab zudem an, bereits den Versuch unternommen zu haben, mit einer Diät das Körpergewicht zu reduzieren. Das ergab eine Studie, die im Auftrag der Bausparkassen der LBS West Gruppe am heutigen Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Für die repräsentative Umfrage im Rahmen des „LBS-Kinderbarometer“ wurden laut Autoren rund 10.000 Jungen und Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren befragt.
Die Ergebnisse im Einzelnen: Zwei Drittel der Kinder sagten, „Mein Gewicht ist genau richtig“. Acht Prozent der Schüler sagten, „ich fühle mich zu dünn“. Eine Auswertung, inwieweit Objektivität und Subjektiver Eindruck übereinstimmen, fand im Verlauf der Studiendurchführung nicht statt. „Das tatsächliche Gewicht der Umfrageteilnehmer wurde bewusst nicht abgefragt“, wie eine Sprecher der LBS sagte.
Schon jedes 20. Kind unter 14 Jahren hat schon einmal darüber nachgedacht, Fettabsaugen durchführen zu lassen. „Wenn Kinder in einem so radikalen Schritt die einzige Möglichkeit sehen, sich in ihrer Haut wohlzufühlen, ist das mehr als bedenklich. Die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper beeinflusst das Wohlbefinden der Kinder in allen Lebensbereichen“, berichtet einer der Autoren, Christian Schröder.
Die meisten Kinder treiben aktiv Sport
Weitere Umfragepunkte waren Bewegung und gesunde Ernährung. Etwa 75 Prozent der Neun- bis Elfjährigen treibt mehrmals pro Woche Sport. Weitere 14 Prozent der Befragten unternahm mindestens einmal pro Woche sportliche Aktivitäten. Am Beliebtesten waren Fahrradfahren oder Skaten. Vier von fünf befragten Kinder treibt Sport einem Verein. 71 Prozent der Kinder fühlen sich in ihrer Familie gut oder sehr gut. Neun Prozent der Kinder sagten aber auch, dass sie sich nicht gut in der Familie fühlen. Nach dem Schutz vor Gewalttätigkeiten, Drogen und das Recht auf Spielen sagen viele Kinder an vierter Stell, dass der Kontakt zu den Eltern zu den wichtigsten Kinderrechten gehört.
Nach dem Schutz vor Gewalt und Drogen sowie dem Recht auf ungestörtes Spielen, wird der Kontakt zu beiden Eltern an vierter Stelle der wichtigsten Kinderrechte genannt.
Seit Amtsübernahme ist Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) Schirmherrin des Kinderbarometers. Seit 1997 werden regelmäßig alle zwei Jahre bis zu 10.000 Kinder zwischen 9 und 11 Jahren zu den Themen Soziales Umfeld, Freizeitbeschäftigungen, Familie, Schule, Wohnumfeld und Geschehnissen in der Politik gefragt. Mittels Fragebögen besuchen die Meinungsforscher alle Schulformen Kinder in den Klassen 4, 5, 6 und 7. (sb)
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