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Todesfälle: Fäkalien im Trinkwasser ein Gesundheitsrisiko für immer mehr Menschen auf der Welt

Fabian Peters
Verfasst von Fabian Peters
16. April 2017
in News
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WHO: Zwei Milliarden Menschen nutzen verunreinigtes Trinkwasser
Sauberes Trinkwasser ist in vielen Regionen der Welt knapp. Fast zwei Milliarden Menschen weltweit nutzen laut einem aktuellen Report der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch Fäkalien verunreinigtes Trinkwasser. Jedes Jahr seien hunderttausende Todesfälle auf das verunreinigte Trinkwasser zurückzuführen, berichtet die WHO. Die internationale Staatengemeinschaft investiere zu wenig in den Zugang zu sicheren Trinkwasserversorgungen, die Hygiene und die Abwasserentsorgung.

Bis zum Jahr 2030 sollte eine sichere Trinkwasserversorgung nach den Zielen der Vereinten Nationen möglichst in allen Regionen der Welt gewährleistet sein. Dieses Ziel ist laut dem aktuellen Report der WHO jedoch kaum noch erreichbar. Weiterhin seien weltweit knapp zwei Milliarden Menschen durch verunreinigtes Trinkwasser gefährdet. Die internationale Staatengemeinschaft werde den globalen Erwartungen an einen universellen Zugang zu sicherem Trinkwasser und Hygieneeinrichtungen bislang nicht gerecht, so die Mitteilung der WHO.

500.000 tödliche Durchfallerkrankungen pro Jahr
„Heute nutzen fast zwei Milliarden Menschen eine Trinkwasserversorgung, die mit Fäkalien verunreinigt ist und die Gefahr eine Verbreitung von Cholera, Dysenterie, Typhus und Polio mit sich bringt“, betont Dr. Maria Neira, Direktorin des Department of Public Health, Environmental and Social Determinants of Health der WHO. Durch verunreinigtes Trinkwasser werden schätzungsweise mehr als 500.000 tödliche Durchfallerkrankungen pro Jahr verursacht, berichtet Neira weiter. Zudem bilde das verunreinigte Trinkwasser einen wichtigen Risikofaktor bei einigen tropischen Krankheiten einschließlich Darmwürmern, Schistosomiasis (auch Bilharziose genannte Wurminfektion) und Trachomen (bakterielle Augenentzündung).

Bisherige Investitionen reichen nicht aus
Um die gesetzten Nachhaltigkeitsziele zur sicheren Trinkwasserversorgung und Hygiene zu erreichen, bedarf es laut Angaben der WHO massiver Investitionen. Die bisher umgesetzten Maßnahmen seien nicht ausreichend. Zwar haben die Länder ihre Budgets für Wasser, Hygiene- und Sanitäreinrichtungen im Jahresdurchschnitt um 4,9 Prozent in den letzten drei Jahren erhöht. Doch berichten 80 Prozent der Länder, dass die Finanzierung noch nicht ausreiche, um die national definierten Ziele für eine sichere Trinkwasserversorgung zu erfüllen, so die Mitteilung der WHO.

Verdreifachung der Investitionen erforderlich
Um die globalen Ziele der zu erreichen, sind nach Einschätzung der Weltbank Investitionen in die Infrastruktur in Höhe von 114 Milliarden US-Dollar pro Jahr erforderlich, was eine Verdreifachung der bisherigen Investitionen darstellen würde – ohne Berücksichtigung der Betriebs- und Wartungskosten. Damit die Ziele dennoch erreicht werden können, bedarf es kollektiver, koordinierter und innovativer Anstrengungen, um noch höhere Fördermittel aus allen Quellen zu mobilisieren, berichtet die WHO. Denkbar seien zum Beispiel zusätzliche Steuern, Tarife für die Nutzung und die vermehrte Akquirierung von Spenden.

Eine lösbare Herausforderung
Schon bei den Millenniums-Entwicklungsziel haben viel Länder gezeigt, dass sie die Finanzierungslücken durch die Mobilisierung zusätzlicher Ressourcen überwinden konnten, berichtet die WHO. Auf einen ähnlichen Effekt hoffen die Experten nun bei dem Ziel der sicheren Trinkwasserversorgung. „Das ist eine Herausforderung, die wir lösen können“, betont Guy Ryder, Vorsitzender von UN-Water und Generaldirektor der International Labour Organization (ILO). „Erhöhte Investitionen in Wasser und Abwasserentsorgung können erhebliche Vorteile für die menschliche Gesundheit und Entwicklung haben, Arbeitsplätze schaffen und sicherstellen, dass niemand abgehängt wird“, so Ryder. (fp)

Autoren- und Quelleninformationen

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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