Mediziner untersuchen die gesundheitlichen Auswirkungen des Verzehrs von Tomaten
Im Kampf gegen Krebs suchen Wissenschaftler auch in der Natur nach Substanzen, die im Rahmen einer Krebstherapie eingesetzt werden können. Forscher fanden nun heraus, dass das Extrakt aus bestimmten Sorten von Tomaten das Wachstum von Magenkrebs hemmen kann.
Die Wissenschaftler des Oncology Research Center of Mercogliano stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass Tomatenextrakte aus zwei verschiedenen süditalienischen Sorten zur Behandlung von Magenkrebs eingesetzt werden können. Die Forscher veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Journal of Cellular Physiology“.
Bestimmte Tomatensorten hemmen Wachstum von Magenkrebs
Das Extrakt von zwei süditalienischen Tomatensorten kann das Wachstum von Magenkrebs und dessen bösartige Entartungen hemmen. Durch diese Tomaten kann nicht nur die Prävention verbessert werden, sondern die Früchte können auch zur Unterstützung für konventionelle Therapien eingesetzt werden, sagen die Experten.
Antitumorale Wirkung hängt nicht nur mit Lycopin zusammen
Die festgestellte antitumorale Wirkung scheint nicht mit spezifischen Komponenten wie Lycopin verknüpft zu sein, sagen die Forscher. Die Tomaten sollten eher in ihrer Gesamtheit betrachtet werden, erklärt Autorin Daniela Barone vom Oncology Research Center of Mercogliano.
Die Sorten San Marzano und Corbarino hemmen das Wachstum von Krebs
Die Experimente analysierten lipophile Extrakte aus ganzen Tomaten auf ihre Fähigkeit, verschiedene neoplastische Merkmale von Magenkrebs Zelllinien zu bekämpfen. Es konnte in der aktuellen Untersuchung festgestellt werden, dass Tomaten der Sorten San Marzano und Corbarino das Wachstums- und das sogenannte Klonierungsverhalten von malignen Zellen hemmen, sagen die Wissenschaftler.
Das Tomatenextrakt beeinträchtige Schlüsselprozesse innerhalb der Zellen
Die Behandlung mit den Extrakten aus ganzen Tomaten beeinträchtigte die Schlüsselprozesse innerhalb der Zellen. Dadurch wurde ihre sogenannte Migrationsfähigkeit behindert, den Zellzyklus durch die Modulation von Retinoblastom-Proteinen und spezifischen Zellzyklus-Inhibitoren zu stoppen, erläutern die Forscher. Letztlich werde durch diesen Vorgang der Tod der Krebszellen durch Apoptose induziert.
Spezifische Nährstoffe können Therapien unterstützen
Unsere Ergebnisse vermitteln eine weitere Einschätzung des potenziellen Einsatzes von spezifischen Nährstoffen, sagen die Autoren. Dies gelte nicht nur für die Krebsvorsorge, spezifische Nährstoffe können auch als eine unterstützende Strategie zusammen mit konventionellen Therapien verwendet werden, fügen die Experten hinzu.
Was begünstigt die Entstehung von Magenkrebs
Magenkrebs ist die vierthäufigste Art von Krebs weltweit und wird mit genetischen Ursachen, wie beispielsweise einer sogenannten Helicobacter pylori-Infektion und bestimmten Essgewohnheiten in Zusammnenhang gebracht, wie dem Konsum von geräucherten und gesalzenen Lebensmitteln.
Bisher untersuchten nur wenige Studien die Auswirkungen des Konsums von ganzen Tomaten
Tomaten werden weltweit konsumiert und sie sind ein Grundnahrungsmittel der mediterranen Ernährung. Dieser Form der Ernährung wird nachgesagt, dass sie das Krebsrisiko senken kann, erklären die Mediziner. Die aktuelle Untersuchung analysierte verschiedene Tomatenbestandteile auf ihre Fähigkeit, dem Tumorwachstum in experimentellen Systemen entgegenzuwirken. Bisher gab es wenige Studien, welche die Auswirkungen von Tomaten in ihrer Gesamtheit analysiert haben, erklären die Autoren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.