Warnung vor ausländischen Schlankheitsmitteln.
(27.07.2010) Schlankheitsmittel sind mitunter nicht nur wirkungslos, sondern sogar für die Gesundheit schädlich. Derzeit warnt das Regierungspräsidium Darmstadt vor der Einnahme ausländischer Schlankheitsmittel. Zudem sollten Verbraucher besonders bei Produkten vorsichtig sein, die über das Internet angeboten werden.
Wie die Behörde mitteilte, wurden bei Schlankheitsmitteln aus China und Indonesien, die online im Internet bestellt werden können, abermals verschreibungspflichtige Arznei-Wirkstoff nachgewiesen werden. Die Ermittler fanden in den Mitteln den Wirkstoff "Sibutramin". Dieser Arzneimittelwirkstoff ist vor allem für Menschen gesundheitsgefährdend, die unter Herz- und Kreislauf Erkrankungen leiden. So heißt es in einer heute veröffentlichten Mitteilung des Regierungspräsidiums: "Nach Studien birgt Sibutramin vor allem für Herz-Kreislauf- Patienten ein deutlich erhöhtes Herzinfarkt-Risiko, eine Studie listet 34 Todesfälle durch den Arzneistoff auf". Daneben wurden noch weitere gefährliche Stoffe in den Produkten gefunden. Eines davon ist der Wirkstoff "Phenolphthalein". Dieser steht im dringenden Verdacht, Krebserkrankungen zu begünstigen.
Im Internet-Handel mit Arzneien und Schlankheitsmittel wird vor allem versucht schnelles Geld auf Kosten der Patienten zu machen. So sagte der Regierungspräsident Johannes Baron: "Skrupellose Geschäftemacher gefährden die Gesundheit, indem sie vermeintlich harmlose Schlankheitsmittel mit gefährlichen Wirkstoffen versetzen". Dabei ist für Laien auf dem ersten Blick nicht erkennbar, ob es sich bei dem Online-Versand um eine ausländische oder deutsche Plattform handelt. Erst bei einen Blick in das Impressum wird deutlich, aus welchem Land die Online-Apotheke kommt. Findet man als Verbraucher üerhaupt kein Impressum, sollte man sowieso nichts bestellen.
Wie die Behörde weiter warnt, sollte man generell nichts bei ausländischen Online-Versänden bestellen, da die Medikamente "qualitativ minderwertig oder gar lebensbedrohend" sein könnten. Zudem ist die "Einfuhr von Arzneimitteln aus Ländern außerhalb der EU grundsätzlich verboten".
Unabhängig davon haben einzelne Studien bereits fest gestellt, dass solche Produkte über keinen oder wenn nur einen sehr geringen Nutzen verfügen. Sogenannte Schlankheits- und Nahrungsergänzungsmitteln müssen sich auf ihre Wirksamkeit auch in Deutschland nicht testen lassen, da diese nicht der Arzneimittelaufsicht unterliegen. Bei einer Studie der Universität Göttingen wurden zahlreiche Schlankeitsmittel getestet. Das Ergebnis: Die Schlankmacher-Mittel konnten keine Ergebnisse erzielen und waren in den Wirkungsweisen ähnlich wie Placebo. Das heißt, lediglich der Geldbeutel wird schmaler, jedoch nicht die Taille. Wer abnehmen will, sollte weiterhin auf eine gesunde Ernährung und Bewegung setzen. Zumindest letzteres ist sogar umsonst. (sb, gr)
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Autoren- und Quelleninformationen
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