Testosteron hat eine Vielzahl von Auswirkungen auf die Gesundheit von Männern. Die Urologin Dr. Raevti Bole von der renommierten Cleveland Clinic in den USA erläutert, was Männer über Testosteronmangel wissen sollten und warum die Diagnose komplexer ist als gedacht.
Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon. Es beeinflusst den Muskelaufbau, den Fettstoffwechsel, den Energiehaushalt, die Stimmung und die sexuellen Funktionen. Ein ausgeglichener Testosteronspiegel ist damit ein zentraler Bestandteil für die körperliche und mentale Gesundheit. Dr. Bole erläutert, warum es wichtig ist, zwischen einem tatsächlichen Mangel an Testosteron und anderen möglichen Ursachen für ähnliche Beschwerden zu unterscheiden.
Wie entsteht Testosteronmangel bei jungen Männern?
Mit dem Alter sinkt der Testosteronspiegel natürlicherweise ab. Doch auch jüngere Männer können bereits betroffen sein, etwa durch chronische Erkrankungen, Übergewicht, starke Stressbelastung oder eine Schädigung der Hoden.
Gleichzeitig treten Symptome wie Erschöpfung, verringerte Muskelkraft, Antriebslosigkeit oder sexuelle Funktionsstörungen auch bei zahlreichen anderen Erkrankungen auf, was die Diagnose erschwert, erklärt die Urologin.
Wie lässt sich Testosteronmangel nachweisen?
Zur Diagnose von Testosteronmangel seien zwei Faktoren entscheidend. Einerseits müssen Symptome vorliegen, die zu einem Testosteronmangel passen, andererseits muss ein Laborwert diesen Mangel eindeutig belegen, so Dr. Bole.
„Beides zusammen gibt einen ziemlich guten Hinweis darauf, dass jemand tatsächlich einen Testosteronmangel hat“, betont die Expertin in einer aktuellen Pressemitteilung. Generell gelte, dass erst das Zusammenspiel aus Anamnese, individueller Lebenssituation und Labordiagnostik eine präzise Einschätzung erlaube.
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Für Männer mit gesichertem Mangel stehen unterschiedliche Therapieformen zur Behandlung zur Verfügung. Dr. Bole warnt jedoch ausdrücklich vor fragwürdigen Nahrungsergänzungsmitteln, die angeblich den Testosteronspiegel erhöhen. Diese seien meist nicht von Gesundheitsbehörden geprüft, enthielten häufig fragwürdige Inhaltsstoffe und hätten keinerlei nachgewiesene Wirkung.
Was Männer unternehmen können
Ein vermeintlicher Testosteronmangel sei kein Grund zur Panik, aber ein Anlass zur gründlichen Abklärung. Wer anhaltend unter typischen Symptomen leidet, sollte ärztliche Hilfe für eine differenzierte Diagnose suchen.
Zudem könne sich oft ein kritischer Blick auf den Lebensstil lohnen. Denn Übergewicht, Bewegungsmangel und chronischer Stress können den Testosteronspiegel negativ beeinflussen und lassen sich durch bewusste Veränderungen häufig verbessern. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: What Men Need to Know about Low Testosterone (veröffentlicht 09.07.2025), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.