Plätzchen backen ohne gesundheitliche Risiken
Selbstgemachte Plätzchen schmecken doch am besten. Aber Vorsicht: In der Weihnachtsbäckerei lauern gesundheitliche Risiken durch giftige Nitrosamine und Salmonellen. Fachleute erklären, was beachtet werden sollte, um solche Gefahren zu vermeiden.
Weihnachten ist traditionell die Zeit der kleinen Leckereien. Aber ausgefallene Trends von Instagram, TikTok und Co. können mitunter Gefahren für die Gesundheit bergen. Worauf zu achten ist, damit die Bäckerei ohne Giftstoffe, Magenverstimmung und Kopfschmerzen abläuft, erläutert die Verbraucherzentrale Bremen in einer aktuellen Mitteilung.
Nitrosamine gelten als krebserregend
Vor kurzem wurden die Ergebnisse einer Umfrage veröffentlicht, denen zufolge viele Menschen hierzulande beim Weihnachtsessen sparen wollen. Dennoch ist das Festmahl eines der am aufwändigsten vorbereiteten Menüs im Jahr.
„Süße Leckereien mit Schokolade, Nüssen oder köstliche Desserts – kreative Rezeptvorschläge gibt es im Internet viele. Doch nicht alle sollten so nachgemacht werden“, sagt Annabel Dierks, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bremen.
Schokolade auf Luftballons erkalten lassen, um Schalen für Eis oder Pudding herzustellen, ist keine gute Idee. Denn aus dem Ballon können sich giftige Nitrosamine lösen.
Diese Verbindungen gelten im Tierversuch als krebserregend, heißt es auf dem öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs „Gesundheit.gv.at“. Auch beim Menschen wird angenommen, dass Nitrosamine zu Krebserkrankungen führen können. In welchem Ausmaß ist jedoch noch nicht eindeutig geklärt.
Auf das Gabel-Glas-Symbol achten
Auch Spielzeuge wie Pop-it-Fidgets sind für die Zubereitung von Pralinen oder ähnlichem ungeeignet. „Verwenden Sie für die Herstellung von außergewöhnlichen Speisen für die Festtagstafel nur Gegenstände, die für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet sind. Erkennbar sind diese Gegenstände am Gabel-Glas-Symbol“, empfiehlt Annabel Dierks.
Heiße und auch fettige Lebensmittel lösen leicht Schadstoffe aus ungeeigneten Materialien, welche in die Speisen übergehen. Alufolie und Klarsichtfolie sind ebenfalls nicht für alle Zubereitungsarten beziehungsweise den Kontakt mit allen Lebensmitteln geeignet, auch hier zusätzlich auf die Hinweise auf der Verpackung achten.
Keinen rohen Plätzchenteig essen
Weihnachtszeit ist die Zeit zum Plätzchen backen. Besonders für kleine Naschkatzen ist ungebackener Plätzchenteig aber nicht geeignet. Rohe Eier können Salmonellen enthalten, die sich im Teig in der warmen Küche rasch vermehren.
Salmonellen sind Bakterien, deren Stoffwechselprodukte beim Menschen eine akute Darmentzündung, die sogenannte Salmonellose, auslösen können, erklärt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) auf seiner Webseite.
Eine typische Salmonelleninfektion äußert sich durch Symptome wie Übelkeit, eventuell Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber und Durchfall. Diese Beschwerden können mehrere Tage anhalten.
„Auch das Mehl kann Krankheitserreger enthalten, die erst durch das Erhitzen des Teiges unschädlich werden“, erläutert Annabel Dierks. Daher gilt auch für hungrige Naschkatzen: Die Plätzchen erst backen, dann probieren. Gründliches Händewaschen gehört, wie bei jedem Umgang mit Nahrungsmitteln, selbstverständlich auch beim Backen dazu. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Verbraucherzentrale Bremen: Lieber bunte Streusel als Salmonellen in der Weihnachtsbäckerei, (Abruf: 05.12.2022), Verbraucherzentrale Bremen
- Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs „Gesundheit.gv.at“: Nitrosamine, (Abruf: 05.12.2022), Gesundheit.gv.at
- Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Infektion mit Salmonellen, (Abruf: 05.12.2022), Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.