Weihnachtsgewürz: Mit Zimt Entzündungen vorbeugen und Blutzucker senken

Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit liegt oft ein wundervoller Zimtduft in der Luft. Das beliebte Weihnachtsgewürz schmeckt nicht nur lecker, sondern bietet auch einige gesundheitliche Vorteile. So kann Zimt unter anderem dazu beitragen, Entzündungen vorzubeugen und den Blutzucker zu senken.

Zimt darf in kaum einer Weihnachtsbäckerei fehlen. Das Gewürz bietet diverse gesundheitliche Vorteile, kann unter Umständen der Gesundheit allerdings auch schaden. Ein aktueller Beitrag der American Heart Association (AHA) auf dem Portal „heart.org“ befasst sich mit dem beliebten Weihnachtsgewürz.

Ceylon-Zimt und Cassia-Zimt

Im Handel sind vor allem zwei Zimt-Sorten erhältlich. Ceylon-Zimt oder „echter“ Zimt trägt den wissenschaftlichen Namen Cinnamomum verum und wird hauptsächlich in Sri Lanka angebaut.

Die am häufigsten verkaufte Sorte Cassia-Zimt oder offiziell Cinnamomum cassia wird manchmal als chinesischer Zimt bezeichnet, obwohl auch anderswo in Südostasien Varianten angebaut werden, vor allem in Indonesien.

Cassia-Zimt hat ein stärkeres Aroma und ein anderes chemisches Profil als die Ceylon-Sorte, und eine der Herausforderungen beim Verständnis von Zimt besteht darin, dass Studien die Sorten nicht immer unterscheiden, sagt Dr. Connie Rogers, Professorin und Leiterin der Abteilung für Ernährungswissenschaften an der University of Georgia in Athens.

„Es wurde viel Arbeit in klinischen Studien und präklinischen Modellen geleistet, und manchmal wurden die Formen nicht klar identifiziert“, erläutert die Expertin. „Ich denke also, dass eine der Fragen lautet: ‚Sind alle Zimtsorten in Bezug auf die gesundheitlichen Vorteile gleich?‘ Und ich glaube nicht, dass wir die Antwort darauf wirklich kennen.“

Entzündungshemmende Antioxidantien

Laut dem US-Landwirtschaftsministerium enthält 1 Teelöffel Spuren von Vitaminen und Mineralien sowie etwa 6 Kalorien. Das macht Zimt zu einer „sicheren und einfachen Möglichkeit“, Speisen zu würzen, ohne ihnen nennenswerte Kalorien hinzuzufügen, so Rogers.

Zimt ist außerdem voller Polyphenole, sekundäre Pflanzenstoffe, die gesundheitsfördernd wirken können. Einer davon, Zimtaldehyd, verleiht Zimt sein Aroma und seinen Geschmack.

Solche bioaktiven Inhaltsstoffe wirken als Antioxidantien, um Gewebeschäden vorzubeugen und Entzündungen zu begrenzen, erklärt Rogers. Chronische Entzündungen sind ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere Gesundheitsprobleme. Und „Zimt kann eine wirklich großartige Nahrungsergänzung sein, um diese Entzündungen vorzubeugen oder zu kontrollieren“.

Blutzuckerspiegel senken bei Diabetes

Einige Studien haben gezeigt, dass Zimt bei Menschen mit Typ-2-Diabetes helfen kann, den Blutzuckerspiegel zu senken.

Eine im „American Journal of Clinical Nutrition“ veröffentlichte Studie ergab, dass Menschen, die zwei Wochen lang indonesischen Zimt (Cinnamomum burmannii) zu sich nahmen, einen niedrigeren Blutzuckerspiegel hatten als Menschen, die ein Placebo einnahmen.

Ebenso wurde Zimt auf seine Auswirkungen auf den Cholesterinspiegel im Blut untersucht, aber die Ergebnisse in diesem Bereich waren gemischt.

Ärztlichen Rat einholen

Bei Zimtstudien wurden relativ kleine Mengen verwendet, die ein durchschnittlicher Mensch an einem Tag zu sich nehmen könnte, sagt Rogers.

Daher sollten Menschen „unbedingt“ ihre Ärztin oder ihren Arzt konsultieren, bevor sie ihre regelmäßige Verzehrmenge erhöhen, insbesondere wenn sie Zimt als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.

Zwar ist die Forschung zu den Auswirkungen von Zimt auf den Blutzucker vielversprechend, doch die Forschung zu Zimt ist insgesamt „zu neu“, um solide Schlussfolgerungen über mögliche medizinische Eigenschaften zu ziehen.

„Einige klinische Studien scheinen gesundheitliche Vorteile zu zeigen, andere Studien scheinen keinen Nutzen zu belegen.“ Zimt scheint sicher zu sein, so die Expertin, aber „wir verstehen offensichtlich nicht vollständig, wie er funktioniert.“

Hohe Mengen an Cumarin

Ein Aspekt von Zimt erfordert besondere Aufmerksamkeit.

Im Vergleich zu Ceylon-Zimt enthält Cassia-Zimt hohe Mengen an Cumarin, das die Leber schädigen kann.

Laut dem US-amerikansichen National Center for Complementary and Integrative Health verursacht der Verzehr von Cassia-Zimt in den meisten Fällen keine nennenswerten Probleme, doch für Menschen mit Lebererkrankungen kann ein längerer Konsum problematisch sein.

Insgesamt, so Rogers, kann Zimt Speisen Geschmack verleihen, ohne Kalorien, Salz oder Zucker hinzuzufügen. (ad)