• Kontakt
  • Therapeuten
  • Themen
  • Fachliche Aufsicht
Heilpraxis - Fachportal für Naturheilkunde und Gesundheit
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Symptome
  • Krankheiten
  • Hausmittel
  • Naturheilkunde
  • Ganzheitliche Medizin
  • Heilpflanzen
  • News
Heilpraxisnet.de - Portal für Naturheilverfahren und Naturheilkunde
  • Symptome
  • Krankheiten
  • Hausmittel
  • Naturheilkunde
  • Ganzheitliche Medizin
  • Heilpflanzen
  • News
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Heilpraxisnet.de - Portal für Naturheilverfahren und Naturheilkunde
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  ++Coronavirus++ LIVE:
Coronavirus-Epidemie schon vor mehr als 20.000 Jahren in Asien? 22. April 2021
COVID-19: Gürtelrose durch Biontech-Impfung? 22. April 2021
COVID-19: Wirkstoff Budesonid – Hilft die Behandlung mit Asthma-Mitteln? 22. April 2021
COVID-19: UV-Strahlung reduziert die Ausbreitung 22. April 2021
COVID-19: Chinin aus dem tropischen Cinchona-Baum als mögliche Therapieoption 21. April 2021
Weiter
Zurück

Wundermittel Kaffee gegen alle Volkskrankheiten?

Redaktion Heilpraxis.de
Verfasst von Redaktion Heilpraxis.de
20. April 2012
in News
Leseminuten 4 min

Ernährungsforscher finden Allheilmittel gegen Volkskrankheiten: Kaffee schützt vor: Diabetes, Depressionen, Krebs, Alzheimer, Gicht, Schlaganfall und Herzerkrankungen

20.04.2012

Kaffee ist nicht nur das Lieblingsgetränk vieler Nationen, der Bohnentrunk schützt die Menschen auch vor fast allen Volkskrankheiten. Denn fasst man die Studienberichte der letzten Jahre zusammen, so gleicht Kaffee einem medizinischem Wundermittel, nach dem die Wissenschaft bislang vergeblich gesucht hat: die tägliche Dosis Kaffee schützt vor Diabetes, Depressionen, Krebs, Alzheimer, Gicht, Schlaganfall und Herzerkrankungen (1). Doch die omnipotente Schutzwirkung der „Panazee Kaffee“ hat einen gravierenden Haken: „Diese Meldungen basieren auf Beobachtungsstudien, die ausschließlich Vermutungen erlauben, jedoch niemals eine Ursache-Wirkung belegen“, erklärt Ernährungswissenschaftler Uwe Knop, „daher existiert bislang kein wissenschaftlich haltbarer Beweis, dass Kaffee vor irgendeiner Krankheit schützt.“ Nur klinische Studien könnten diesen Beweis liefern – doch die gibt es (noch) nicht.

Professor Gerd Antes, Direktor des Deutschen Cochrane-Zentrums in Freiburg, das die Qualität wissenschaftlicher Untersuchungen bewertet, hat bereits mehrfach erklärt (2), warum Ernährungsforschung keine Beweise liefern kann. Für Antes sind „die Ernährungswissenschaften in einer bemitleidenswerten Lage“, denn die Forscher müssen meist auf methodisch unzuverlässige Beobachtungsstudien zurückgreifen. Und „Studien in diesem Bereich sind von vielen unbekannten oder kaum messbaren Einflüssen abhängig“, erklärt Antes. So kann am Ende niemand erklären, worauf ein statistischer Zusammenhang wie beispielsweise `Kaffeetrinker haben ein niedrigeres Diabetesrisiko´ basiert. Denn ob es am Kaffee liegt, oder daran, weil die Studienteilnehmer besser schliefen und weniger Stress hatten, das weiß niemand – zu viele Lebensstilfaktoren des „komplexen Systems Mensch“ können für die Ergebnisse verantwortlich sein. Für Walter Krämer, Professor für Statistik an der Universität Dortmund sind die zahlreichen Kaffee-Meldungen aus Beobachtungsstudien „mit großer Wahrscheinlichkeit nur Artefakte einer schlampig ausgewerteten Statistik“, die mittels schlagzeilenträchtiger Pressemeldungen unters Volk gebracht werden (3). Und diese „Pressemitteilungen der akademischen Zentren oder medizinischen Journale sind oftmals fälschlich und euphemistisch verklärt“, warnt Professorin Gabriele Meyer vom Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin (4). Derartige Kaffee-Schutz-Spekulationen aus epidemiologischen Untersuchungen lassen für Krämer daher nur einen Schluss zu: „Viel Lärm um so gut wie nichts!“

Ernährungsstudien – außer Hypothesen nichts gewesen?
Ernährungs-Beobachtungsstudien liefern nur Hypothesen, die einerseits spannend klingen, andererseits aber oft überinterpretiert werden – denn häufig wird nicht zwischen Korrelation & Kausalität unterschieden. „Ursache-Wirkungsabhängigkeit (Kausalität) wird dort behauptet, wo ausschließlich Zusammenhänge (Korrelationen) konstatiert werden dürfen, die eben so wenig ursächlich sein müssen oder können wie der Zusammenhang zwischen Storchenflug und Geburtenhäufigkeit“, erklärt Meyer. Daher muss klinische Forschung diese Hypothesen überprüfen, bevor „Kaffee-schützt-vor…“-Schlagzeilen ihre Berechtigung haben. Eine Empfehlung beispielsweise, Kaffee zur Gesundheitsförderung zu trinken, kann erst dann erfolgen, wenn klinische Studien dessen „Wirksamkeit“ belegen würden. „Solche Studien laufen derzeit, und wir sind gespannt auf die Ergebnisse“, so Professor Peter Nawroth, Ärztlicher Direktor am Uniklinikum Heidelberg. Bis dahin empfiehlt Ernährungswissenschaftler und Kaffeetrinker Knop: „Genießen Sie Ihren Kaffee, wenn er Ihnen schmeckt und wohl bekommt – aber glauben Sie besser nicht an die zahlreichen Berichte, Sie senken `mit mehr als vier Tassen täglich´ Ihr Risiko für Diabetes, Depressionen, Krebs, Alzheimer, Gicht, Schlaganfall und Herzerkrankungen!“

Das Gleiche gelte übrigens auch für Ernährungserkenntnisse, die statt gesundheitsschützender Eigenschaften von Lebensmitteln deren krankheitsfördernde Wirkung propagieren. Diese „Tartarenmeldungen“ wie „Rotes Fleisch fördert Herzinfarkte“ oder „Schokolade erhöht Depressionsrisiko“ gehören genauso ins Reich der Spekulationen wie der kolportierte Kaffee-Diabetes-Zusammenhang. Denn auch hier liegen keine wissenschaftlichen Beweise vor, sondern ausschließlich statistische Zusammenhänge aus „bemitleidenswerten“ Beobachtungsstudien. (pm)

Anhang:
1) Welt: „Kaffee schützt vor Diabetes“
Netdoktor: „Kaffee schützt vor Schlaganfall“
Springermedizin: „Kaffee schützt vorm Hirnschlag“
Frankfurter Rundschau: „Kaffee schützt vor Hautkrebs“
Focus: „Kaffee schützt vor Leberkrebs“
Springer-scinexx: „Kaffee senkt Herzinfarkt-Risiko“
Biermann Medizin: „Kaffee schützt vor Depressionen“
Deutsches Ärzteblatt: „Kaffee schützt vor Gicht“
tz: „Wissenschaft: Kaffee schützt vor Hautkrebs, Depressionen, Demenz“
Focus: „Alzheimer & Demenz – Kaffee schützt vor dem Vergessen“
Ärzte-Zeitung: „Tausendsassa bei der Prävention?“

(2) Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 01.April.2012, Nr. 13, S. 57: „Fleisch rot, Mensch tot“ / sueddeutsche de, 14.April.2011: „Nahrung als Heilmittel – Falsche Früchtchen“

(3) Walter Krämer, 2011: Die Angst der Woche, S. 223: Wege und Irrwege der Epidemiologie

(4) Pressemeldung „Evidenzbasierter Wissenschaftsjournalismus scheint eine Utopie zu sein“, 17.April.2012, Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V.

Bild: Peter Freitag / pixelio.de

Autoren- und Quelleninformationen

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.


Nächster Artikel

Ärztebewertungen im Internet erlaubt

Viele offene Fragen bei Borreliose durch Zecken

Jetzt News lesen

Eine Papiertüte mit Shiitake-Pilzen auf einem Tisch

Krebs: Täglicher Konsum von Pilzen schützt vor Erkrankung

22. April 2021
Mund und Zähne einer Person in Nahaufnahme.

COVID-19: Gute Mundhygiene scheint Krankheitsschwere zu reduzieren

22. April 2021
Grafik einer Krebszelle.

Krebs mit Elektrospray behandelt – Tumor schrumpfte in einer Woche um 80 Prozent

22. April 2021
Eine Frau mit weißem Kittel sieht in ein Mikroskop.

SARS-Coronavirus unterscheidet sich von anderen Coronaviren

22. April 2021
Werden wir in Zukunft mit der Hilfe eines Proteins aus Wurmlarven ein effektives Medikament gegen Asthma entwickeln können? (Bild: Orawan/Stock.Adobe.com)

COVID-19: Wirkstoff Budesonid – Hilft die Behandlung mit Asthma-Mitteln?

22. April 2021
Werden wir bald in der Lage sein Alzheimer frühzeitig zu diagnostizieren? (Bild: freshidea/Stock.Adobe.com)

Demenz: Schützen diese speziellen Plaques vor Alzheimer?

22. April 2021

Heilpraxis

Das Fachportal für Naturheilkunde und Gesundheit

  • Werben Sie hier
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Wir über uns
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Symptome
  • Krankheiten
  • Hausmittel
  • Naturheilkunde
  • Heilpflanzen
  • Ganzheitliche Medizin
  • News
  • Kontakt
  • Therapeuten
  • Themen
  • Fachliche Aufsicht

© 2019 Heilpraxisnet.de GbR