Listerien: Bio-Metzgerei startet Rückruf für sämtliche Wurst- und Schinkenprodukte
Die Tagwerk Biometzgerei GmbH aus der oberbayerischen Gemeinde Langenbach hat einen Rückruf für Wurst- und Schinkenprodukte gestartet. Nach Angaben des Unternehmens waren bei einer Kontrolle „Listerien in überhöhter Menge nachgewiesen“ worden. Diese Bakterien können zu einer sogenannten „Listeriose“ führen.
Die Tagwerk Biometzgerei GmbH aus Oberbayern ruft verschiedene Wurst- und Schinkenprodukte zurück, da bei einer Kontrolle in einer Charge geschnittener und verpackter Gelbwurst mit dem MHD 16.01.2020 Listerien in überhöhter Menge nachgewiesen wurden.
Einige Produkte sind ausgenommen
„Da nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht auszuschließen ist, dass sich in unseren Wurst- und Schinkenprodukten Listerien befinden, rufen wir sämtliche Produkte vorsichtshalber zurück“, schreibt das Unternehmen in einer Endverbraucher Info, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit auf seinem Portal „lebensmittelwarnung.de“ veröffentlicht hat.
Ausgenommen sind: Fleisch, sowie: Ganze Salamistangen, Polnische, Pfefferknacker, Chiliknacker und Rinderpolnische, weil sich dort aufgrund der wursteigenen Bakterienkulturen keine Listerien vermehren, Aufschnittwurst als Mini oder ganze Stange im Kunstdarm und Pressack im Kunstdarm.
Kundinnen und Kunden können Wurst- und Schinkenprodukte gegen Erstattung zu ihrer Verkaufsstelle zurückbringen.
Betrieb wird einer Grundreinigung unterzogen
Derzeit könne nicht nachvollzogen werden, wo sich im Betrieb der Infektionsherd befindet. Den Angaben zufolge werde der gesamte Betrieb einer kompletten Grundreinigung unterzogen und danach Proben genommen. Erst nachdem die Ergebnisse vorliegen, werde mit der Neuproduktion gestartet.
Infektion kann ernste Folgen haben
„Listerien sind Bakterien, die in der Umwelt, vor allem auch im landwirtschaftlichen Bereich, weit verbreitet sind“, schreibt die Metzgerei. Diese Keime können die Krankheit Listeriose verursachen.
Bei gesunden Erwachsenen verläuft die Erkrankung in den meisten Fällen unauffällig oder nimmt einen harmlosen Verlauf mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber und Muskelschmerzen oder Erbrechen und Durchfall, erklärt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).
Bei bestimmten Risikogruppen wie immungeschwächten oder älteren Personen, Kindern sowie Schwangeren kann eine Listerieninfektion allerdings ernste Folgen haben.
So erläutern die Vereine für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) auf ihrer Webseite, dass schwangere Frauen zwar in der Regel keine oder lediglich grippeähnliche Symptome zeigen, die Infektion jedoch an den Fötus weitergeben können.
„Möglicherweise tritt eine Früh- oder Todgeburt ein oder das Kind kommt mit einer lebensgefährlichen angeborenen Listeriose zur Welt“, erläutern die Fachleute. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Lebensmittel Warnungsdetails, (Abruf: 25.01.2020), lebensmittelwarnung.de
- lebensmittelwarnung.de: Endverbraucher Info der Tagwerk Biometzgerei GmbH: Öffentlicher Rückruf Wurst- und Schinkenprodukte, (Abruf: 25.01.2020), lebensmittelwarnung.de
- Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Listerien in Lebensmitteln, (Abruf: 25.01.2020), Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
- Vereine für Unabhängige Gesundheitsberatung: Listerien: Bakterien mit gefährlicher Wirkung, (Abruf: 25.01.2020), Vereine für Unabhängige Gesundheitsberatung
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.