Viele Schlankheitsmittel sind ohne Wirkung und kosten nur Geld.
(12.07.2010) Viele Präparate, die eigentlich "schlank" machen sollen, sind ohne Wirkung und verfügen über keinen besseren Effekt als Placebos. Das jedenfalls ergab eine Studie zu Schlankheitsmittel der Universität Göttingen, die bei einem Fachkongress zum Gesundheits- Problem "Übergewicht" in Stockholm veröffentlicht wurde.
In ihrer Not geben Übergewichtige weltweit rund 10 Milliarden Euro für sog. Schlankheitsmittel aus. Oftmals scheint das Geld völlig umsonst ausgegeben worden zu sein. Denn viele Präparate, die versprechen bei der Gewichtsreduktion zu helfen, sind völlig wirkungslos. Das jedenfalls berichteten Ernährungswissenschaftler von der Uni Göttingen.
An der Studie nahmen insgesamt 189 Probanden teil. Den Probanden wurde neben den Arzneimitteln Formoline (Polyglucosamin) und CM3 (Natrium-Alginat-Komplex) auch unterschiedliche Nahrungsergänzungsmittel mit Bohnenkonzentrat, Pflanzenextrakten, L-Cartinin, Ballaststoffen, "Guarana-Samen-Pulver", "Kohl-Pulver" und "Konjak-Extrakt zur Gewichtsabnahme" verabreicht. Insgesamt nahmen die Studienteilnehmer 8 Wochen lang die Präparate ein. Die Schlankmacher-Mittel konnten keine Ergebnisse erzielen und waren in den Wirkungsweisen ähnlich wie Placebos. Der Gewichtsverlust der Medizin- oder Nahrungsergänzungsprodukten betrug zwischen einem halben und 2 Kilogramm im Studienverlauf. Im Durschnitt nahmen die Teilnehmer 1,2 Kilogramm ab.
Arzneimittel müssen auf Wirkungsweisen getestet werden, bevor sie auf dem Medikamenten Markt zugelassen werden. Anders ist es bei den sog. Schlankheits- und Nahrungsergänzungsmitteln. Hier ist die Wirkung nicht nachgewiesen. Wie die Studie nun zeigte, sind diese Produkte nicht sinnvoll, um Gewicht abzunehmen. Vielmehr sind eine ausgewogene Ernährung und Bewegung die Grundpfeiler für eine effektive Reduktion des Gewichts. (sb)
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