Versagensängste und Selbstzweifel: Frauen öfter betroffen als Männer.
(17.09.2010) Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat im Auftrag der „Apotheken Umschau“ eine repräsentativen Umfrage zum Selbstbewusstsein von Frauen und Männern durchgeführt. Das Ergebnis: Frauen werden häufiger von Selbstzweifeln geplagt als Männer. Im Rahmen der Umfrage hat die GfK Marktforschung Nürnberg 1931 Menschen im Alter über 14 Jahren befragt – 994 Frauen und 937 Männer.
Versagensängste, Selbstzweifel insbesondere nach Kritik an der eigenen Person und die Sorge darüber, was andere von einem selber denken. Das sind die Faktoren anhand derer die GfK das Selbstbewusstsein der über 1.900 befragten Personen bemisst. Frauen schneiden nach den Ergebnissen der Untersuchung bei allen genannten Punkten schlechter ab als Männer.
So befürchten 20,1 Prozent der befragten Frauen, in irgendeinem Bereich zu versagen, wohingegen unter den Männern nur 14,4 Prozent die gleiche Sorge haben. Auch beschäftigen sich 27,1 Prozent der Frauen regelmäßig damit, was andere Menschen von ihnen denken, von den Männern tun dies nur 22,8 Prozent der Befragten. Mit Kritik können die befragten Frauen auch erheblich schwerer umgehen, denn jede dritte von ihnen (33,1 Prozent) gab an, sehr niedergeschlagen zu sein, wenn sie kritisiert werde. Von den Männer traf dies nur auf 23,7 Prozent zu. Außerdem sind Frauen bei der Durchsetzung ihrer Interessen zurückhaltender als Männer. So sagen 32,1 Prozent der befragten Frauen (gegenüber 26,8 Prozent der Männer) lieber nichts, statt zu riskieren, dass ihre Wünsche abgelehnt werden
Alles in Allem sind Männer also selbstbewusster, denken nicht so viel darüber nach, was andere von ihnen halten und artikulieren ihre Forderungen geradeheraus. Ob dies nun einen Vorteil oder einen Nachteil für die Frauen darstellt, sei jedoch dahingestellt. Denn jeder weiß aus seinen persönlichen Erfahrungen, wie unangenehm Menschen sein können, die stets ihre Forderungen durchzusetzen versuchen, nicht von Selbstzweifeln geplagt werden bzw. denken sie können alles und kein Interesse an der Einschätzung der eigenen Person durch ihre Mitmenschen haben – also auch kaum selbstreflektiert sind. Am Ende wirft die Untersuchung für manche sogar eher ein negatives Licht auf den Habitus der Männer. (sb)
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